Kolumbien / Politik

Brasilien will bei Freilassung von Gefangenen der FARC helfen

Bogotá. Brasilien beteiligt sich an dem Freilassungsprozess von Gefangenen der FARC. Dies hat der kolumbianische Vize-Verteidigungsminister Jorge Enrique Bedoya am gestrigen Donnerstag mitgeteilt. Brasilien stellt demnach zwei Hubschrauber mit 15 Besatzungsmitgliedern zur Verfügung und garantiert gemeinsam mit dem Internationalen Roten Kreuz die Sicherheit der geplanten Übergabe.

Am Sonntag hatte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos über seinen Twitter-Account mitgeteilt, dass er Brasilien "grünes Licht" für eine Beteiligung gegeben habe. Er entsprach damit einer Forderung der FARC. Die Organisation Kolumbianerinnen und Kolumbianer für den Frieden zeigte sich daraufhin erleichtert. Ihre Sprecherin Piedad Cordoba sagte, sie rechne mit der Freilassung innerhalb der nächsten 45 Tage. Zugleich äußerte sie die Hoffnung, dass die FARC nicht nur sechs, sondern zehn Gefangene freilässt.

Am 1. Februar dieses Jahres hatten die FARC die im Dezember angekündigten Freilassungen von sechs Angehörigen der kolumbianischen Streitkräfte verschoben, die bei Kämpfen gefangen genommen wurden. In einem öffentlichen Brief an eine internationale Frauengruppe, die sich für den Friedensprozess in Kolumbien einsetzt, nannte die Organisation als Grund die Militarisierung der Region. Von "patriotischen Militärs" sei man gewarnt worden, die Regierung Santos plane erneut eine gewaltsame Befreiung. Bei einer ähnlichen Aktion des kolumbianischen Militärs Ende November 2011 kamen vier Kriegsgefangene ums Leben.