Venezuela / Politik

Venezolanischer Wahlrat widerspricht Gerüchten über Wahlsystem

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Wahlmaschine des Nationalen Wahlrates. In Venezuela werden die Stimmen sowohl digital als auch auf Papier erfasst.
Wahlmaschine des Nationalen Wahlrates. In Venezuela werden die Stimmen sowohl digital als auch auf Papier erfasst.

Caracas. Der venezolanische Nationale Wahlrat (CNE) ist erneut an die Öffentlichkeit getreten, um die Wähler über die Sicherheit und den Ablauf der Präsidentschaftswahlen aufzuklären. In einem Interview mit dem der Opposition nahestehenden Fernsehsender Televen versicherte der Rektor des CNE, Vicente Díaz, dass die Abstimmung am kommenden 7. Oktober geheim und anonym sein werde. Dies betonte Díaz offenbar in Hinblick auf Berichte über lokale Funktionsträger, die vorgaben, das Abstimmungsverhalten in Erfahrung bringen zu können. Dabei würden diese aber nur Unwissenheit über den Wahlmodus ausnutzen.

"Ich sage Ihnen", wendete Diaz sich an die Bevölkerung, "lassen Sie sich nicht einschüchtern. Die Abstimmung ist absolut geheim. Wählen Sie mit Vertrauen und frei". Die Erklärungen des CNE-Rektors dürften besonderes Gewicht haben, da er bekannt dafür ist, mit der Opposition zu sympathisieren. Aus deren Reihen wurde wiederholt die Vertrauenswürdigkeit des Wahlsystems infrage gestellt.

Im Fernsehen des staatlichen Kanals VTV erklärte indes die Vizepräsidentin des CNE, Sandra Oblitas, dass die Behörde nach der Wahl die Ergebnisse erst bekannt geben werde, wenn die Tendenz irreversibel sei. "Wenn wir ein Bulletin herausgeben, wird von Wahlergebnissen die Rede sein, nicht von Projektionen, nicht von Tendenzen", erläuterte Oblitas das Vorgehen. Dieses unterscheidet sich somit von vielen anderen Ländern, wo unmittelbar nach Schließung der Wahllokale erste Hochrechnungen verbreitet werden.