Venezuela / Politik

Venezuela: Politische Lager streiten über Kandidaten für Regionalwahlen

Caracas. Nach der Bekanntgabe der Kandidaten für die Governeurswahlen in Venezuela am 16. Dezember zeigen die beiden großen politischen Lager des Landes Uneinigkeit. Auf Seiten des Oppositionsbündnisses "Tisch der Demokratischen Einheit" (MUD) ist vor allem die Unterstützung der Kandidatur von Soraya Hernández in Monagas umstritten. Konkurrent innerhalb des oppositionellen Parteienbündnis ist der bisherige Gouverneur von Monagas, José Gregorio Briceño. Dieser war im März aus der Regierungspartei PSUV ausgeschlossen worden und war mit der neu gegründeten Partei Avanzada Progresista dem MUD beigetreten.

Auf Seiten des linken Wahlbündnisses "Großer Patriotischer Pol" (GPP) steht der Alleingang der sozialistischen Regierungspartei PSUV bei der Kandidatenwahl in der Kritik. Die kleineren Parteien des GPP hatten bei den Präsidentschaftswahlen am vergangenen Sonntag zusammen knapp 1,8 Millionen Stimmen auf sich vereinen können und dabei zur Wiederwahl von Hugo Chávez beigetragen.

Eine gemeinsame erarbeite Liste für die Kandidaten sei von der PSUV zu Gunsten der eigenen Kandidaten übergangen worden, kritisierte der Generalsekretär der Kommunistischen Partei (PCV), Oscar Figuera. Vor allem die Nominierung von Erika Farías im Bundesstaat Cojedes zuungunsten des PCV-Kandidaten Yul Yabour sorgt dabei für Unmut. Laut Figuera hatten sich linke Parteien und soziale Bewegungen in Cojedes für Yabour ausgesprochen. "Yabour wurde in letzter Minute gestürzt und wir bedauern dies, weil Farías keine gute Kandidatin ist", so Figuera. Sollte es keine Einigung mit der PSUV geben, werde die PCV im Alleingang den Kandidaten Yabour unterstützten, drohte der Generalsekretär der PCV.

Die auch zum linken Parteienbündnis gehörende Vanguardia Bicentenaria Revolucionaria (VBR) will im Bundesstaat Trujillo mit dem Universitätsprofessor Eduardo Zuleta ebenfalls einen eigenen Kandidaten unterstützen. Der Kandidat der PSUV, der ehemalige Finanzminister Hugo Cabezas, war bereits bei den Gouverneurswahlen 2008 gegen das Abstimmungsergebnis der Parteibasis ernannt worden.

Die Revolutionäre Bewegung Tupamaros (MRT) kritisierte, dass sieben für die Gouverneursposten aufgestellte Kandidaten eine große Ablehnung der chavistischen Basis erführen und deshalb mit einer Wahlniederlage rechnen müssten. Es gebe "kein Einverständnis" mit den von der PSUV ernannten Kandidaten für die Bundesstaaten Trujillo, Portuguesa, Vargas, Aragua, Cojedes, Amazonas und Anzoátegui, sagte der Generalsekretär der Partei, José Pinto.