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46 Tonnen Drogen beschlagnahmt

Venezuela legt Bericht zur Drogenbekämpfung vor. Transitland für Transporte aus Kolumbien

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Caracas. Die venezolanischen Behörden beschlagnahmten 46.000 Kilogramm Drogen im laufenden Jahr 2010. Dies geht aus einem aktuellen Bericht des Nationalen Antidrogenbüros (ONA) hervor. Bei den sichergestellten illegalen Rauschmitteln handelt es sich fast ausschließlich um Marihuana (27 Tonnen) und Kokain (19 Tonnen). Crack, Kokain-Paste und Heroin wurden dem Bericht zufolge nur in geringfügigen Mengen beschlagnahmt. Im Zuge der Ermittlungen stellten die Behörden außerdem 26 Flugzeuge, 190 Autos sowie zahlreiche Grundstücke und Boote sicher.

Mit dieser Bilanz der ersten 36 Wochen des Jahres erreichen die venezolanischen Sicherheitsbehörden einen neuen Höhepunkt bei der Bekämpfung illegaler Substanzen. Seit dem Jahr 2007 nimmt die jährlich sichergestellte Menge stetig zu. Ein großer Teil der Ermittlungserfolge kommt dabei der neu gegründeten Sonderheit zur Kriminalitätsbekämpfung (CICPC) zu. Zusammen mit der Nationalgarde ist diese Ermittlungseinheit der Bundespolizei für 95 Prozent der Beschlagnahmungen verantwortlich.

Die vorgelegten Zahlen verdeutlichen vor allem, dass Venezuela weiterhin ein wichtiges Transitland für den Drogentransport aus Kolumbien ist. So wurden fast 40 Prozent der Rauschmittel in den westlichen, an Kolumbien grenzenden Bundesstaaten Tachira, Zulia und Merida sichergestellt. Weitere große Drogenfunde gelangen in den an die Karibik grenzenden Bundesstaaten Carabobo und Anzoátegui. Bei den Ermittlungen verhafteten die venezolanischen Behörden 15 per internationalem Haftbefehl gesuchte Drogenhändler, darunter acht Kolumbianer.

Während es bis zum Jahr 2005 zu keinerlei derartigen Verhaftungen kam, steigt die Zahl seit 2007 drastisch. Die Bilanz macht allerdings auch deutlich, dass der größte Teil der Transporte durch Venezolaner organisiert wird. Fast 95 Prozent der Verhafteten haben die venezolanische Staatsbürgerschaft. Unter den 240 Verhafteten Ausländern stellen die Kolumbianer allerdings mit über 60 Prozent den höchsten Anteil. Wegen Drogendelikten wurden seit Januar auch zwei Deutsche inhaftiert.