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Buchmesse 2011 in Havanna eröffnet

Literaturschau findet zum 20. Mal statt. Staaten des ALBA-Bündnisses zu Gast. Zahlreiche politische Veranstaltungen - auch zu deutschen Stiftungen

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Logo der Buchmesse 2011 in Havanna
Logo der Buchmesse 2011 in Havanna

Havanna. Mit deutlich mehr Ausstellern und Programmpunkten als in den vergangenen Jahren hat am Freitag in der kubanischen Hauptstadt Havanna die 20. Internationale Buchmesse ihre Tore geöffnet. Verlage und Organisationen aus 47 Ländern werden sich dem kubanischen und internationalen Publikum bis zum 20. Februar auf der im 18. Jahrhundert errichteten Festungsanlage "La Cabaña" präsentieren. In diesem Jahr werden zudem zehn weitere Veranstaltungsorte genutzt. Gastländer sind diesmal die Mitgliedsstaaten des anti-neoliberalen Staatenbundes ALBA.

Zu den Persönlichkeiten gehören politische Literaten und Aktivisten wie der brasilianische Theologe Frei Betto und der Mexikaner Pablo Ignácio Taibo II, der belgische Politologe Eric Toussaint und die Nobelpreisträgerin aus Guatemala, Rigoberta Menchú. Sie war, ebenso wie einige Kultusminister der ALBA-Staaten, auch auf der Eröffnung am Donnerstagabend vertreten, in deren Rahmen der kubanische Journalist und Buchautor Jaime Sarusky vor hunderten Gästen zur Geschichte der kubanischen Revolution referierte. Sarusky ist neben dem Historiker Fernando Martínez Heredia Ehrengast der diesjährigen Messe.

Die Wahl der ALBA-Staaten als Gastländer stärkt in diesem Jahr erheblich den politischen Charakter der zweitgrößten Messe nach der Literaturschau im mexikanischen Guadalajara. Nach einer Podiumsdiskussion der deutschen Solidaritätsorganisation Cuba Si über die Rolle der deutschen Parteistiftungen in Lateinamerika präsentierten kubanische Experten am Freitagnachmittag zwei spanischsprachige Titel über die Einflussnahme US-amerikanischer Stiftungen auf die anti-neoliberalen Prozesse in Lateinamerika.

"Das imperiale Spinnennetz – Enzyklopädie der Einmischung und Subversion" von der venezolanischen Journalistin Eva Golinger und dem Franzosen Romain Migus sowie "Operation Zerstörung – 50 Jahre Aggressionen gegen Kuba" des kubanischen Geheimdienstlers Fabian Escalante. Beide Bücher seien unabdingbar, um den Kampf um die Macht in Lateinamerika zu verstehen, sagte der kubanische Experte Néstor García Iturbe bei der Präsentation gegenüber amerika21.de.

Deutschland ist – wie schon in den vergangenen Jahren – mehrfach auf der Buchmesse in Havanna vertreten. Die offizielle Präsenz der Frankfurter Buchmesse wird in diesem Jahr von einer Angestellten der bundesrepublikanischen Botschaft ausgerichtet. Daneben ist die Tageszeitung junge Welt vertreten, die gemeinsam mit mehreren Verlagen und Kuba-Solidaritätsorganisationen ausstellt. Die Organisation Cuba Sí ist gemeinsam mit ihrer kubanischen Partnerorganisation ACPA vertreten. Eine Einzelpräsenz hat zudem der Frankfurter Zambon-Verlag.

Amerika21 wird einzelne Beiträge über die Messe eröffentlichen. Regelmäßige Informationen gibt es auf der

- Seite der Buchmesse

- Internetseite von Cuba Si und

- auf der Seite Zeitung jungen Welt.