Kolumbianische Soldaten wegen Mordverdachts verhaftet

Córdoba, Kolumbien. In der kolumbianischen Stadt Córdoba sind sechs Militärangehörige verhaftet worden, weil sie mutmaßlich an der Ermordung von fünf jungen Männern beteiligt waren, die danach als im Kampf gefallene Guerilleros registriert worden waren. Ein für Menschenrechte zuständiger Staatsanwalt ordnete die Verhaftung der fünf Soldaten und des Unteroffiziers Edwin Polo an. Ihnen wird Hinrichtung von Zivilisten vorgeworfen. Ermordete Zivilisten, deren Leichen als gefallene Guerilleros ausgegeben werden, heißten in Kolumbien "falsos positivos", was auf Deutsch etwa "falsche Gefallene" heißt.

Nach den bisherigen Ermittlungen hat die Gruppe im Oktober 2007 mehrere Rekrutierer angeheuert, unter ihnen einen demobilisierten Paramilitär. Ihre Aufgabe war es, im Verwaltungsbezirk Barranquilla zu reisen und fünf Personen Arbeit anzubieten. Sie sollten auf Fincas in der nordkolumbianischen Region Córdoba für monatlich 800.000 Pesos (circa 340 Euro) arbeiten.

Doch nachdem sie an ihrem Ziel angekommen waren, wurden die jungen Männer in einem angeblichen Gefecht mit der Armee ermordet. Sie wurden als getötete Guerilleros im Rahmen der Militäroperationen Támesis drei, fünf und sieben gemeldet. Die Opfer wurden als Juan Palma, Jhonsnin Hernández, Humberto Márquez, Juan Maestre und Juan Vergara identifiziert.

Einer der Rekrutierer, Robinson Ruiz, war zuvor bereits wegen schwerem Mord und Verabredung zum Verbrechen zu 21 Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden.