CELAC schafft regionale Finanzstruktur

Finanzminister beschließen Schaffung einer regionalen Investitionsbeobachtungsstelle sowie Stärkung des Lateinamerikanischen Reservefonds

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Die Celac-Länder und China halten ihr erstes Forum im Januar in Peking ab
Die Celac-Länder und China halten ihr erstes Forum im Januar in Peking ab

Quito. In Vorbereitung auf das zweite Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) im Januar 2014 in Havanna haben sich die Finanzminister des Regionalverbandes Ende November in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito getroffen. Die Zusammenkunft fand unter Vorsitz der stellvertretenden Außenministerin Costa Ricas, Giocanda Ubeda, statt. Gemäß CELAC-Statut geht die turnusmäßige Präsidentschaft nächstes Jahr an dieses mittelamerikanische Land.

Bei seiner Eröffnungsansprache gab der ecuadorianische Finanzminister Fausto Herrera das Ziel vor, bei dem Treffen "Maßnahmen zu definieren, die darauf gerichtet sind, Auswirkungen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Ökonomien der Region abzuwenden und eine regionale Finanzstruktur entsprechend den Besonderheiten und Notwendigkeiten Lateinamerikas und der Karibik zu errichten”. In diesem Sinne solle das Arbeitstreffen Mechanismen der Zusammenarbeit zwischen den Zentralbanken der Mitgliedsländer festlegen, um die Zahlungssysteme miteinander zu verbinden. Die regionale Finanzintegration sei von größter Bedeutung für alle Länder, betonte Herrera. Die angestrebte neue Finanzarchitektur werde gemäß den Prinzipien der CELAC "unter Beachtung der Komplementarität, der Zusammenarbeit, der Flexibilität, der Souveränität und der Freiwilligkeit" geschaffen, so der Minister abschließend.

Auf dem Treffen wurde auch die Stärkung des Lateinamerikanischen Reservefonds behandelt sowie Investitionen und die Entwicklung eines regionalen Wirtschaftssystems auf der Grundlage sozialer Inklusion. Dazu soll auf ecuadorianischen Vorschlag hin eine regionale Investitionsbeobachtungsstelle geschaffen werden, um eine gemeinsame Politik zur Abwehr einer neuen Welle von Schiedsgerichtsforderungen multinationaler Konzerne zu entwickeln, unter denen die Region leide.

Die Minister stimmten darin überein, dass das Panorama der aktuellen Weltwirtschaft potentiell eine Abschwächung des Wachstums in Europa, eine geringere Expansion für die USA und eine Abschwächung der Schubkraft der Schwellenländer befürchten lässt. In der zum Abschluss der Tagung angenommenen "Erklärung von Quito" betonen die Minister, die regionale Integration sei angesichts dieses Szenarios notwendig, um die internen Wachstumsquellen zu vertiefen, die in den letzten Jahren bei der sozialen Inklusion und der Stärkung der Makroökonomie erzielten Errungenschaften zu bewahren und die für die Entwicklung der Wirtschaften der Länder nötigen Bedingungen zu schaffen. "Im Ergebnis der angestellten Analysen stimmen wir darin überein, dass die Region über Potenziale verfügt, um den Handel, die Investitionen und die Finanzkooperation zu fördern und voranzubringen, indem die vorhandenen Mechanismen besser genutzt und neue Strategien und Werkzeuge entwickelt werden, die zur Entwicklung, Gleichheit, sozialer Inklusion und Souveränität unserer Völker beitragen", heißt es in der Erklärung weiter.

Die CELAC vereint 33 souveräne Staaten der Region, das sind alle Mitgliedsländer der Organisation amerikanischer Staaten (OAS) außer den USA und Kanada. Laut dem Gründungsdokument "Deklaration von Caracas" vom Dezember 2011 strebt die CELAC "nach der Vertiefung der politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Integration Lateinamerikas und der Karibik unter voller Beachtung der Demokratie und der Menschenrechte."