Guatemala-Stadt. César Barrientos Pellecer, Richter am Obersten Gerichtshof Guatemalas (CSJ), ist am Sonntag an den Folgen von zwei Kopfschüssen verstorben. Der Zwischenfall geschah auf der Fahrt von San Francisco Zapotitlán nach Mazatenango, im Südosten des Landes, wo er ein Gutshaus besaß.
Der Richter galt als eine Schlüsselfigur im sogenannten "Genozidprozess" gegen den ehemaligen guatemaltekischen Diktator Efraín Ríos Montt (amerika21.de berichtete). Der Tod wurde vom CSJ bestätigt.
Allerdings widersprechen sich die Angaben, wie es zu dem Tod des Richters kam. Einer Version nach, hat er sich selbst in seinem Auto im Beisein von zwei Leibwächtern erschossen.
Der Guatemala-Korrespondent des lateinamerikanischen Nachrichtenkanals Telesur, Mario Rosales, berichtet wiederum auf seinem Twitter-Account @MarioteleSUR, dass mehrere Medien in Guatemala aus Polizeiquellen zitieren, in denen von zwei Kopfschüssen die Rede ist, was die Version eines Selbstmordes unwahrscheinlich erscheinen läßt.
Medien in Guatemala berichten auch darüber, dass nach dem Tod des Richters interviewte Familienmitglieder der Selbstmordversion widersprachen und darauf verwiesen, dass Pellecer Drohungen ausgesetzt war, um Fälle von Korruption nicht weiter strafrechtlich zu verfolgen.
"Tragischerweise wird Doktor Barrientes jetzt mehr durch dieses Ereignis in Erinnerung bleiben, als durch seine Arbeit zum Wohle der guatemaltekischen Justiz", so die Direktorin der Nichtregierungsorganisation Pro-Gerechtigkeit, Carmen Aída Ibarra, in einem Interview mit der spanischen Zeitung El Pais.