Uruguay / Wirtschaft

Marihuana-Verkauf in Uruguay auf 2015 verschoben

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In Mexiko ist der Besitz von 28 Gramm Cannabis pro Person für den eigenen Bedarf nun legal
In Mexiko ist der Besitz von 28 Gramm Cannabis pro Person für den eigenen Bedarf nun legal

Montevideo.  Der Präsident von Uruguay, José Mujica, hat den legalisierten Verkauf von Marihuana in den Apotheken des südamerikanischen Landes auf einen unbestimmten Zeitpunkt im kommenden Jahr verschoben. Die Verzögerung sei auf Schwierigkeiten bei der Umsetzung des entsprechenden Gesetzes zurückzuführen, sagte der Staatschef. Er ziehe es vor, die Angelegenheit in Ruhe und mit der gebotenen Sorgfalt umzusetzen.

"Natürlich wäre es einfacher, die Sache schnell und fahrlässig anzugehen, so wie wir es gerade in den USA sehen", sagte der Präsident, als er die schleppende Umsetzung des Legalisierungsgesetzes erklärte. "Aber wenn wir es richtig machen wollen, dann müssen wir uns Zeit nehmen. Wir werden hier nicht sagen: ‘Schluss mit den Kontrollen, soll der Markt doch alles regeln’, denn wenn der Markt die Lage kontrolliert, dann wird er versuchen, so viel wie möglich zu verkaufen", so Mujica weiter.

Der neuen Regelung zufolge kann jeder erwachsene Bürger des südamerikanischen Landes eine monatliche Menge von 40 Gramm und dementsprechend eine Jahreshöchstmenge von 480 Gramm zum Preis von 20 bis 22 Peso pro Gramm (rund 70 Eurocent) erwerben. Die Verkaufseinheiten sind auf zehn Gramm begrenzt. Der Konsum ist auf Lokale beschränkt, in denen Alkohol ausgeschenkt wird und geraucht werden darf.

Weiterhin verboten bleibt der Konsum während der Arbeit sowie im Straßenverkehr.

Die vom Staat erlaubten Cannabis-Clubs erfordern eine registrierte Mitgliedschaft und dürfen bis zu 99 weibliche Cannabispflanzen züchten. Obwohl die Aktivisten die hohen Hürden für die Registrierung als Züchter kritisieren, vermutet Laura Blanco von der Vereinigung für Cannabisstudien in Uruguay (AECU), dass sich innerhalb eines Jahres die Zahl der Cannabis-Pflanzer mit 50.000 mehr als verdoppelt hat. Auch private Haushalte dürfen nun jeweils sechs Pflanzen ziehen.

Jeder Konsument, der in einer der lizenzierten Apotheken Marihuana erwerben will, muss sich ebenso registrieren lassen. Die Regierung geht mittelfristig von einer jährlichen Produktion von 22 Tonnen für das Land aus.