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US-amerikanische "Pastoren für den Frieden" brechen Kuba-Blockade

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Bus der Karawane
Bus der Karawane

Havanna. Die US-amerikanische Friedensorganisation "Pastors for Peace Friendshipment Caravan" hat sich erneut der US-Blockade gegen Kuba widersetzt und Hilfsgüter in den Karibikstaat gebracht. Die Mitglieder der Karawane reisten dafür wieder ohne die dafür eigentlich erforderlichen Genehmigungen der US-Behörden. Demnach war die Aktion ein Akt zivilen Ungehorsams, um die Restriktionen der USA für Reisen nach Kuba anzuprangern und für Reisefreiheit einzutreten.

Die "Freundschaftskarawane" ist ein seit über 21 Jahren jährlich durchgeführtes Projekt der Interreligiösen Stiftung für Gemeinde-Organisierung (IFCO), die sich bereits seit 1967 für ethnische, soziale und ökonomische Gerechtigkeit einsetzt. Sie praktizieren seither eine Art "alternative Außenpolitik" und kritisieren immer wieder die offizielle außenpolitische Linie der US-Regierungen.

Trotz einiger Probleme am Grenzposten in McAllen (Texas) sind nun zwei gelbe Schulbusse, zwei Lkw, über 100 Tonnen Hilfsgüter und ein Transporter für ein kubanisches Krankenhaus auf dem Weg über Mexiko nach Kuba.

Viele der früheren Karawanen waren erheblich mehr Problemen ausgesetzt. Häufig wurden Hilfsgüter vom US-Zoll konfisziert, darunter vor allem Computer und Fahrzeuge (Krankenwagen, Schulbusse), die als Spenden nach Kuba gebracht werden sollten. Diesmal wurden vom US-Zoll sechs Computer konfisziert – um deren Herausgabe bemüht sich IFCO derzeit. Allerdings ist IFCO seit etwa einem Jahr mit US-Steuerbehörden konfrontiert, die seinen gemeinnützigen Status in Frage stellen und damit die gesamte Arbeit und die Existenz dieser engagierten kirchlichen Institution bedrohen. IFCO vermutet dahinter politische Motive.

Die diesjährige Karawane startete wieder in mehreren Städten in Kanada und im Norden der USA und führte von dort auf zwölf Routen im Verlauf von zwei Wochen nach Süden durch zahlreiche Gemeinden. Die Beteiligten an der Karawane stammen aus den USA, Kanada, Mexiko und Europa. Sie setzen sich für eine Beendigung der US-Blockade und des Reiseverbots nach Kuba sowie für die Freilassung der Cuban Five ein, von denen noch drei seit 1998 in den USA gefangen gehalten werden.