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EU fördert mit 70 Millionen Euro Projekte im ländlichen Kolumbien

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Die EU beteiligt sich mit 70 Millionen Euro an Projekten in ländlichen Gebieten Kolumbiens
Die EU beteiligt sich mit 70 Millionen Euro an Projekten in ländlichen Gebieten Kolumbiens

Brüssel/Bogotá. Die Europäische Union beteiligt sich mit 70 Millionen Euro an Projekten in ländlichen Gebieten Kolumbiens. Die Gelder werden gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Landwirtschaft des südamerikanischen Landes und der EU vom kommenden Januar an ausgezahlt. Dies berichtet die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina.

Das Kooperationsprogramm mit der EU ist auf einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Nach Angaben des kolumbianischen Landwirtschaftsministers Aurelio Iragorri gehe es um die Förderung der "wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen in den ländlichen Gebieten". Die Projekte sollen vor allem den Kleinbauern vor Ort zugute kommen sowie Ungleichgewichte zwischen verschiedenen Zonen des Landes reduzieren, so Iragorri.

Das Hauptproblem der ländlichen Regionen Kolumbiens ist die Konzentration von Land in Händen einer kleinen Gruppe von Eigentümern: Laut offiziellen Zahlen ist mehr als die Hälfte des Landes im Besitz von 0,04 Prozent der Bevölkerung. Die Landfrage war dementsprechend das erste Thema auf der Tagesordnung bei den Friedensgesprächen zwischen FARC-Guerilla und der Regierung Kolumbiens, die seit November 2012 in Havanna geführt werden. Die FARC wurden im Mai 1964 von Mitgliedern der kommunistischen Partei Kolumbiens und Bauern gegründet, um gegen die oligarchische Land- und Machtkonzentration in Kolumbien zu kämpfen. Erste Vereinbarungen über eine umfassende landwirtschaftliche Entwicklungspolitik konnten in Havanna erreicht werden (amerika21.de berichtete), die Umsetzung steht jedoch noch aus.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hatte Anfang November bei einem Europa-Besuch um Unterstützung für seine Regierung geworben. Der Europäischen Kommission unterbreitete er den Vorschlag, einen "Fonds zur Finanzierung der Post-Konflikt-Ära" zu schaffen. Santos bot bei seinem Besuch auch militärische Dienstleistungen an. Nach Auskunft der Bundesregierung wird Kolumbiens Armee sich an mehreren militärischen Missionen der EU beteiligen und so die europäischen Streitkräfte entlasten (amerika21 berichtete).

Ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kolumbien ist seit dem 1. August 2013 in Kraft.