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Verantwortlicher für Ermordung von Robert Serra verhaftet

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Präsident Maduro gibt die Verhaftung von "Julito" Vélez bekannt
Präsident Maduro gibt die Verhaftung von "Julito" Vélez bekannt

Caracas. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat bekannt gegeben, dass der intellektuelle Autor der Ermordung des sozialistischen Parlamentsabgeordneten Robert Serra verhaftet wurde. Serra war zusammen mit seiner Partnerin María Herrera am vergangenen 1. Oktober in seinem Haus erstochen worden.

Laut Maduro wurde vergangenen Mittwoch der Kolumbianer Julio Vélez, genannt "Julito", verhaftet, der für die Planung des Mordes verantwortlich sein soll. Vélez habe Verbindungen zum Paramilitarismus und sei für mehrere Verbrechen verantwortlich, sagte Maduro gegenüber dem venezolanischen TV-Sender Telesur. Dem Verhafteten werden Verbindungen zu Kolumbiens Ex-Präsident Álvaro Uribe nachgesagt, der ein erklärter Gegner des sozialistischen Reformprozesses in Venezuela ist. Nach Angaben der venezolanischen Tageszeitung "Últimas Noticias" verteidigte Uribes Anwalt Jaime Granados den Beschuldigten in einem früheren Verfahren, in dem ihm die Ermordung seiner Ehefrau zur Last gelegt wurde.

Präsident Maduro sagte, die Behörden seien gegenwärtig damit beschäftigt, weitere Komplizen Vélez' in Venezuela ausfindig zu machen. Erst letzte Woche war einer der Mörder Serras, der vergangenes Jahr in Kolumbien verhaftet wurde, an die venezolanische Justiz ausgeliefert worden.

Gleichzeitig rief Maduro die Bevölkerung dazu auf, eine Kultur des Friedens zu schaffen. "Der Kampf der Ideen und der Wahlkampf sind eine Sache, aber etwas ganz anderes ist der Krieg, um unser Land und unsere Wirtschaft zu zerstören, um Gewalt hervorzurufen und Gewalt ins Land zu bringen", so der Präsident. "Venezuela liebt den Frieden, und wir werden ihn bewahren und schützen", stellte Maduro klar.

Indes kommentierte der Parlamentsabgeordnete José Dávila die möglichen Gründe für die Ermordung seines Kollegen Robert Serra. Dieser habe sich nie gescheut, offen den Drogenhandel und den Paramilitarismus anzuprangern und habe wiederholt auf die Verbindungen krimineller Gruppen zu Kolumbiens Ex-Präsident Uribe hingewiesen. "Der Tod von Robert sollte ausdrücken: Jugend, schweig lieber, sprich nicht über den kolumbianischen Drogenhandel, sonst töten wir dich", sagte Dávila zu Telesur.