Lateinamerika solidarisch mit Ecuador

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Tektonischer Hintergrund Lateinamerikas: Ecuador befindet sich unmittelbar an der Grenze der Südamerikansichen und der Nazca-Platte
Tektonischer Hintergrund Lateinamerikas: Ecuador befindet sich unmittelbar an der Grenze der Südamerikansichen und der Nazca-Platte

Quito. Nach dem schweren Erdbeben in Ecuador haben viele lateinamerikanische Länder Hilfsteams in die Krisenregion entsandt. Der ecuadorianische Außenminister Guillaume Long bedankte sich am Montag auf Twitter für die Solidarität von über 500 Helfern aus neun Ländern.

Als erstes Land schickte Venezuela am Sonntag ein Flugzeug mit 48 Ärzten, Feuerwehrleuten und Sanitätern. Noch am gleichen Tag trafen weitere Helfer aus Kolumbien (50), Peru (35), Kuba (51), Mexiko (120), Bolivien (50) und Chile (49 Feuerwehrleute) ein sowie 80 Spanier und drei Spezialisten aus der Schweiz. Die Europäische Union sagte eine Soforthilfe von einer Million Euro sowie 900 Notfallzelte zu.

Das venezolanische Team beteiligte sich auch mit Wärmekameras zur Lokalisierung von Verschütteten an der Rettungsaktion. Kuba entsandte seine internationalistische Brigade "Henry Reeve" in das Krisengebiet, die 26 auf Katastrophen und Epidemien spezialisierte Ärzte, ein 25-köpfiges Rettungsteam, sowie Medikamente für einen Monat umfasst. Aus Bolivien kam ein Militärflugzeug mit 50 Spezialisten und einer halben Tonne Medikamente.

"Ich bin wirklich sehr dankbar. Das Rettungsteam aus Venezuela war das erste, das ankam, aber es kommen Helfer sogar aus Spanien, aus ganz Lateinamerika, die ganze Welt zeigt hier Präsenz", sagte Präsident Rafael Correa am Montag bei einem Interview im Krisengebiet.

Bei dem Erdbeben mit der Stärke 7.8 auf der Richterskala kamen bis zum Dienstag über 400 Menschen ums Leben, es gab 2.000 Verletzte, Tausende sind obdachlos. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) warnte vor dem möglichen Ausbruch von Malaria oder des Dengue-Fiebers. Auch der Zika-Virus könnte sich unter den katastrophalen Bedingungen weiter ausbreiten.

Die Kosten für den Wiederaufbau schätzte die Regierung auf drei Milliarden US-Dollar, etwa drei Prozent des ecuadorianischen Bruttoinlandsprodukts. Das Epizentrum des Bebens am Samstagabend lag in der Provinz Manabí im Norden des Landes.

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