Mexiko / Menschenrechte

Zwei weitere Lehramtsstudenten in Mexiko getötet

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Begräbnisprozession für die beiden getöteten Lehramtsstudenten Jonathan Morales Hernández und Filemón Tacuba Castro
Begräbnisprozession für die beiden getöteten Lehramtsstudenten Jonathan Morales Hernández und Filemón Tacuba Castro

Chilpancingo. Mexiko. Bei einem angeblichen Raubüberfall am 4. Oktober auf einen Reisebus haben Unbekannte in der Hauptstatdt des Bundesstaates Guerrero fünf Fahrgäste, darunter zwei Studenten der Pädagogikhochschule von Ayotzinapa getötet. Gemäß Zeugenaussagen waren die Täter Mitreisende im Kleinbus von der Hauptstadt nach Tixtla und überfielen die Fahrgäste vier Kilometer außerhalb von Chilpancingo. Eine Überlebende gab gegenüber Lokalmedien zu Protokoll, dass die Täter wussten, dass es sich um Studenten handelte, weil diese sich auf der Reise über ihre Schulaufgaben unterhielten. Unter den drei weiteren Mordopfern befindet sich auch ein Grundschullehrer, drei weitere Personen, darunter ein Kind, erlitten Schussverletzungen.

Die Studenten der in Ayotzinapa gelegenen Pädagogikhochschule Raúl Isidro Burgos trauern um die ermordeten Mitstudenten Jonathan Morales Hernández und Filemón Tacuba Castro. Erst in der Woche zuvor erinnerte ganz Mexiko an die vor zwei Jahren ermordeten drei Studenten und die 43 seither verschwundenen Schüler von Ayotzinapa. Der jüngste Angriff ist laut Ángel Mundo, einem Sprecher der Föderation der sozialistischen Bauernstudenten (FECSM), "ein klares Beispiel für die Welle der Gewalt, die wir tagtäglich in diesem Bundesstaat und in diesem Land erleben". Auf einer improvisierten Pressekonferenz beklagte der Student zudem die Kollaboration der Behörden mit den kriminellen Organisationen.

Der Überfall fand am selben Tag statt, am dem auch Mexikos Innenminister Miguel Osorio Chong unter massiven Sicherheitsvorkehrungen in Chilpancingo weilte, um eine Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Frauen einzuweihen. In weiteren Gewaltakten kamen allein in der Hauptstadt zwei Bürger ums Leben. Guerrero zählt nach offiziellen Statistiken seit mehreren Jahren zu den gewalttätigsten Bundesstaaten Mexikos, dessen Mordrate war 2015 mit 67 Morden pro hunderttausend Einwohnern viermal so hoch wie der Landesdurchschnitt.

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