Caracas. Die Regierung von Venezuela hat in den Bundesstaaten Miranda, Lara und Amazonas 191.897 neue Sozialwohnungen übergeben, 60.600 weitere sind derzeit im Bau. Dies gab Präsident Nicolás Maduro in seiner wöchentlichen Radio- und TV-Sendung bekannt. Mit dem Programm "Gran Misión Barrio Nuevo, Barrio Tricolor" seien zudem rund 30.000 Wohneinheiten in den dortigen Armenvierteln saniert und instand gesetzt worden. Die der Opposition angehörenden Gouverneure dieser drei Bundesstaaten hätten es trotz finanzieller Zuwendungen der nationalen Regierung nicht geschafft, mehr als 1.000 Wohnungen zu bauen, sagte der Präsident.
Maduro kündigte an, dass noch vor Ende des Jahres eine Gesamtzahl von 1,4 Millionen Sozialwohnungen erreicht werden soll. Trotz des fallenden Erdölpreises hält die Regierung an dem Ziel fest, bis 2018 insgesamt drei Millionen Wohnungen fertigzustellen. In der vergangenen Woche hatte der Präsident im Teilstaat Trujillo bereits die 1,2 Millionste Wohneinheit übergeben.
Die "Gran Mision Vivienda Venezuela" wurde vom früheren Präsidenten Hugo Chávez im Herbst 2011 initiiert. In Venezuela herrscht aufgrund hoher Immobilienpreise und -mieten sowie prekärer Wohnverhältnisse in den Armenvierteln große Wohnungsnot. Die im Rahmen dieses Regierungsprogramms neu gebauten Häuser waren zunächst für die von den starken Regenfällen in den Jahren 2010 und 2011 betroffenen Familien bestimmt, die in Notunterkünften untergebracht werden mussten. Später wurde es ausgeweitet und finanzierte Sozialwohnungen im ganzen Land.
Das von Präsident Maduro Ende 2013 eingeführte Programm "Barrio Nuevo, Barrio Tricolor" ergänzt diese Maßnahmen mit Infrastrukturprojekten für die Versorgung mit Trinkwasser und Elektrizität, Abwassersysteme, Gebäuderestauration und bauliche Verschönerung der ärmeren Stadtviertel. Dabei werden die selbstverwalteten lokalen Basisstrukturen in die Planung und Ausführung einbezogen. Bisher wurden landesweit 255.528 Wohneinheiten im Rahmen dieses Programms saniert.