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Wahlen in Haiti mit geringer Beteiligung, Präsident Moise setzt auf Trump

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Jovenel Moise beim Wahlkampf in Haiti
Jovenel Moise beim Wahlkampf in Haiti

Port-au-Prince. Während in Lateinamerika und der Karibik nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump die Sorge vor der Regionalpolitik Washington wächst, zeigte sich der designierte Präsident von Haiti, Jovenel Moise, zuversichtlich. In einem Interview sagte der Politiker des Regierungslagers vor wenigen Tagen, er gehe davon aus, dass die Geschäftserfahrungen Trumps positiv für die bilateralen Beziehungen seien.

Er gehe davon aus, dass Trumps Politik auf eine "an Resultaten orientierte Kooperation im Interesse beider Länder" ausgerichtet sein werde, so Moise: "Präsident Trump und ich sind Unternehmer und alle Unternehmer wollen Resultate."

Die innenpolitische Lage in Haiti ist indes auch nach den lange verzögerten Regionalparlaments- und Senatswahlen labil. Die Abstimmung in der vergangenen Woche war von einer sehr niedrigen Beteiligung der Bevölkerung, einigen Zwischenfällen und einer starken Präsenz der Sicherheitskräfte bestimmt, schreibt die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina. Zur Wahl aufgerufen waren gut sechs Millionen Wahlberechtigte, um 570 Regionalparlamente und acht ausstehende Senatorenposten zu bestimmen. In der Hauptstadt Port-au-Prince sei die Beteiligung nur spärlich gewesen, so Prensa Latina, allerdings sei aus einigen Städten im Landesinneren eine größere Beteiligung vermeldet worden.

Das Nationale Menschenrechtsnetzwerk von Haiti erneuerte angesichts der Abstimmung seine Kritik am Wahlsystem des Landes. In vielen Wahlbüros hätten in den dort ausliegenden Listen Unklarheiten bestanden. Es seien zudem zahlreiche Fälle dokumentiert, in denen Wähler in andere Abstimmungslokale geschickt wurden, hieß es seitens des Menschenrechtsnetzwerks. Dies sein ebenso ein Faktor für die niedrige Beteiligung gewesen wie der Umstand, dass Vertreter mehrerer Parteien ihre Wahlversprechen in der Vergangenheit offensichtlich gebrochen haben.

Bei der Wahl handelte es sich um den dritten Anlauf in gut einem Jahr, nachdem mehrere Abstimmungen wiederholt oder verschoben wurden.

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