Kolumbien / Politik

Norwegen und Niederlande inspizieren Umsetzung des Friedensabkommens in Kolumbien

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Die demobilisierten Farc-Mitglieder in Kolumbien müsse Unterkünfte errichten
Die demobilisierten Farc-Mitglieder in Kolumbien müssen improvisierte Unterkünfte errichten

Bogotá. Die Außenminister von Norwegen und Holland, Børge Brende und Bert Koenders, sind nach Kolumbien gereist, um Sammellager von demobilisierten Mitgliedern der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) aufzusuchen. Im Rahmen des Friedensprozesses wurden in dem südamerikanischen Land 26 Übergangszonen eingerichtet, in denen die Entwaffnung der Kämpfer und Kämpferinnen und ihre Wiedereingliederung in das zivile Lebens umgesetzt werden sollen.

In jüngster Zeit hatte es von Seiten der Guerilla heftige Beschwerden gegeben, denen zufolge die Sammellager kaum vorbereitet worden sind und katastrophale Bedingungen in Hinsicht auf Unterkunft, Hygiene, medizinische Versorgung und Ernährung herrschen. Damit versäume die kolumbianische Regierung die Erfüllung ihrer Pflichten im Friedensabkommen.

Wegen dieser Umstände wandten die Farc sich bereits Ende Februar mit einem offenen Brief an den Sondergesandten der Vereinten Nationen für den Friedensprozess in Kolumbien, Jean Arnault. Darin schildern sie die festgestellten Mängel und klagen "viele Verletzungen der Protokolle der Friedensvereinbarung" seitens der Regierung an. Im Übrigen sei es unerträglich "dass mehrere Monate seit Vertragsunterzeichnung nach wie vor keine Rechtssicherheit für die Guerilleros der Farc besteht".

Norwegen fungiert gemeinsam mit Kuba, in dessen Hauptstadt Havanna die vierjährigen Verhandlungen stattgefunden haben, als Garantiemacht für den Friedensvertrag. Die Entsendung des Außenministers vor Ort ist Teil eines Kontrollmechanismus, der Teil der Vereinbarungen ist.

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