Kolumbien / Politik

Farc-Gefangene in Kolumbien im Hungerstreik

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97 Farc-Gefangene im Gefängnis San Isidrio in Popayán sind seit dem 25. Februar im unbefristeten Hungerstreik
97 Farc-Gefangene im Gefängnis San Isidrio in Popayán sind seit dem 25. Februar im unbefristeten Hungerstreik

Popayán, Kolumbien. 97 Gefangene aus der Guerillaorganisation "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (Farc) im Gefängnis San Isidrio in Popayán haben am vergangenen Samstag einen unbefristeten Hungerstreik begonnen. In einer Erklärung fordern sie Lösungen für das Problem der Gesundheitsversorgung und ihre Freilassung im Rahmen des Friedensabkommens.

Im Gefängnis San Isidrio herrsche Mangel an Medikamenten und medizinischem Personal, die nationale Aufsichtsbehörde für Gefängnisse versage, heißt es in der Hungerstreikerklärung. Jüngstes Beispiel sei der Tod von Marino Fernández Puyo, der am 9. Februar von einem Mitgefangenen, der unter psychischen Problemen leidet, niedergestochen wurde und am 17. Februar wegen fehlender medizinischer Hilfe an den Folgen des Angriffs starb. "Mit einer solch traurigen Realität sind wir in der Vergangenheit immer wieder konfrontiert worden, weswegen wir von der Regierung die Verbesserung des Gesundheitssystems fordern, um die Bedingungen eines menschenwürdigen Lebens zu haben", so die Gefangenen.

Die Hungerstreikenden fordern zudem von der Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos die Einhaltung der Vereinbarungen aus dem Friedensabkommen. Weder wurden die Übergangs- und Normalisierungszonen adäquat eingerichtet, noch mit der Freilassung der politischen Gefangenen begonnen. Die Regierung müsse das vom Parlament verabschiedete Amnestiegesetz umsetzen und den Aufbau der nötigen Infrastruktur in den Übergangszonen beschleunigen, die für die Entwaffnung und Wiedereingliederung der Guerilla in das zivile Leben vorgesehen sind. Bislang seien noch nicht einmal 20 Prozent der Arbeiten ausgeführt worden. Abschließend heißt es in der Erklärung: "Seitens der Farc haben wir die größten Anstrengungen unternommen, um das im Friedensvertrag Vereinbarte voranzubringen."

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