Brasilien: Elf Staaten beschließen Zusammenarbeit im Fall Odebrecht

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Sitz von Odebrecht in São Paulo, Brasilien
Sitz von Odebrecht in São Paulo, Brasilien

Brasília. Die Ermittlungen im Fall des internationalen Korruptionsskandals um die brasilianische Baufirma Odebrecht, der in den letzten beiden Monaten in der lateinamerikanischen Öffentlichkeit für viel Furore gesorgt hat, intensivieren sich. Die Generalstaatsanwaltschaften von insgesamt elf lateinamerikanischen und europäischen Ländern haben eine internationale Ermittlungskommission gegründet, die sie am 16. Februar in der brasilianischen Hauptstadt Brasília in einer gemeinsamen Erklärung formalisierten. Darin ist unter anderem von der "Bildung von bilateralen oder multilateralen Arbeitsgruppen zur Koordination gemeinsamer Ermittlungen im Fall Odebrecht" die Rede. Es unterzeichneten Vertreter von Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Mexiko, Panama, Portugal, Peru, der Dominikanischen Republik und Venezuela.

Laut einem Bericht des US-Justizministeriums aus dem Jahr 2016 soll Odebrecht gestanden haben, im Laufe der letzten 16 Jahre Bestechungsgelder in Höhe von insgesamt einer Milliarde US-Dollar in zwölf Ländern für Verträge für Großprojekte im Infrastrukturbereich gezahlt haben.

Die Ermittlungsarbeiten stehen bislang noch unter dem Vorbehalt einer Klausel eines Abkommens zwischen der Firma Odebrecht und der brasilianischen Justiz, in dem Odebrecht ein milderes Strafmaß gegen Kooperation bei der Aufklärung in Aussicht gestellt wurde und das die Untersuchungen noch bis zum 1. Juli diesen Jahres einschränkt.

Die gemeinsamen Ermittlungen der elf Länder erstrecken sich außerdem auf den Fall der sogenannten Operation Lava Jato ("Autowäsche"), einen milliardenschweren Korruptionsskandal um das halbstaatliche brasilianische Erdölunternehmen Petrobras, in dem bereits seit 2014 ermittelt wird. 

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