Mexiko: Indigene kämpfen gegen Verletzung ihrer Rechte durch Bau von Windparks

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Die indigene Gemeinschaft der Zapoteken aus Unión Hidalgo kämpft gegen einen Windpark
Die indigene Gemeinschaft der Zapoteken aus Unión Hidalgo kämpft gegen einen Windpark

Unión Hidalgo, Mexiko. Anlässlich des 55. Jahrestags der staatlichen Anerkennung kommunaler Landbesitzrechte des Verwaltungsdistriktes Juchitán solidarisieren sich soziale Organisationen mit indigenen Miteigentümern (Comuneros) des südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen durch Windparkanlagen.

Bereits seit Anfang des Jahres protestieren die Comuneros aus Unión Hidalgo gegen den unrechtmäßigen Bau des Windparks Gunaá Sicarú, den der französische Konzern Electricité De France (EDF Group) auf ihrem Land errichtet (Amerika21 berichtete). Die Zapoteken legten Beschwerde bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein, weil das Unternehmen die Rechte der Anwohner systematisch verletze. Nachdem das Energieministerium eine diesbezügliche Konsultation in Unión Hidalgo wiederholt absagt, ist nun für den 27. Juli eine erneute Versammlung angekündigt.

Die Nichtregierungsorganisation “Projekt für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte” (Prodesc) berichtet, dass Unternehmen und Investoren die kommunalen Landrechte durch den Bau von Windparkanlagen Oaxaca missachten. Dabei unterstreicht sie die Verantwortung der mexikanischen Regierung für Menschenrechterechtsverletzungen: Nahezu alle der über zwanzig Windparkanlagen seien ohne die gesetzlich vorgeschriebene vorherige Information und Befragung der betroffenen Gemeinden errichtet worden. Zudem garantiere das Justizsystem keine Sorgfaltspflicht der privaten Unternehmen in der Achtung der Menschenrechte.

Norberto Altamirano, Sprecher der Comuneros von Unión Hidalgo, erklärte gegenüber Amerika21, dass der Eingriff in das Ökosystem der Küstenregion durch Windenergieprojekte zur weiteren Prekarisierung der ohnehin marginalisierten indigenen Bevölkerung führe, die traditionell von der Fischerei und Landwirtschaft lebt.