Mexiko / Politik

Mexiko: Teil des Kabinetts Sheinbaum steht

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Sheinbaum mit ihren designierten Minister:innen für Gesundheit, öffentliche Aufgaben, Energie, Landwirtschaft, Raumordnung und Stadtentwicklung sowie Infrastruktur, Kommunikation und Verkehr
Sheinbaum mit ihren designierten Minister:innen für Gesundheit, öffentliche Aufgaben, Energie, Landwirtschaft, Raumordnung und Stadtentwicklung sowie Infrastruktur, Kommunikation und Verkehr

Mexiko-Stadt. Rund drei Wochen nach ihrer Wahl hat die designierte Präsidentin von Mexiko, Claudia Sheinbaum, bereits einen großen Teil der künftigen Minister:innen benannt. Dabei behalten nur wenige der derzeitigen Amtsträger:innen der Morena-Regierung unter Andrés Manuel López Obrador (Amlo) ihren Job.

Sheinbaum wird am 1. Dezember im Amt vereidigt.

Der einzige Minister, der nach derzeitigem Stand auf seinem Posten bleibt, ist Finanzminister Rogelio Ramírez de la O. Daneben wechseln einige Minister:innen ihren Arbeitsbereich. So wird die derzeitige Wirtschaftsministerin Raquel Buenrostro Sánchez das Ressort für den öffentlichen Dienst übernehmen. Ihr Hauptaugenmerk soll auf der Bekämpfung der Korruption liegen. Sie hat sich in der Vergangenheit bereits als "eiserne Faust" an der Spitze der Steuerverwaltung erwiesen. Sheinbaum betonte, dass Buenrostro eine unbestechliche Frau sei, die überall, wo sie gewesen sei, hervorragende Leistungen erbracht habe.

Marcelo Ebrard war von 2018 bis 2023 Amlos Außenminister. Im parteiinternen Rennen um die Präsidentschaftskandidatur unterlag er Sheinbaum, unterstützte die Kandidatin aber dann. Er soll neuer Wirtschaftsminister werden.

Auf dem Posten der Wirtschafts- oder Außenministerin hätten viele auch Alicia Bárcena gesehen, denn sie war 14 Jahre lang Generalsekretärin der Lateinamerikanischen Kommission für Wirtschaft (Cepal) und danach Botschafterin in Chile. Seit 2023 ist sie Außenministerin. Die studierte Biologin wechselt nun ins Umweltministerium.

Die übrigen Kandidat:innen hatten in der Regierung Amlo noch keinen leitenden Posten inne. Edna Elena Vega Rangel steigt von der Staatssekretärin im Ministerium für ländliche und städtische Entwicklung zur Ministerin auf. Neuer Außenminister wird Juan Ramón de la Fuente Ramírez, Arzt und Psychologe. Er arbeitet derzeit in Sheinbaums Wahlkampfteam, von 2018 bis 2023 war er Repräsentant Mexikos bei den Vereinten Nationen.

Der neue Gesundheitsminister soll David Kershenobich Stalnikowitz werden, Arzt und Hämatologe, der lange Zeit wissenschaftlich an der Autonomen Universität Mexiko (UNAM) gearbeitet hat.

Julio Berdegué Sacristán, designierter Landwirtschaftsminister, ist Agraringenieur und Sozialwissenschaftler und kommt von der UN-Ernährungsorganisation FAO. Ebenso hat er die Weltbank und andere internationale Organisationen beraten. In Interviews hat er erklärt, dass der Hunger in der Region nur überwunden werden könne, wenn nachhaltige Fortschritte bei der Bekämpfung der Ungleichheit erzielt würden. Hunger sei nicht auf einen Mangel an Nahrungsmitteln zurückzuführen, sondern darauf, dass viele Menschen arm seien.

Neue Energieministerin wird die Juristin Luz Elena González Escobar. Sie hat während Sheinbaums Zeit als Gouverneurin von Mexiko-Stadt als Finanzsenatorin eng mit ihr zusammengearbeitet. Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen wird ihr die Aufgabe zukommen, Mexiko von einem Ölförderland in ein Land der nachhaltigen Energien umzubauen.

Ihr zur Seite steht Jesús Antonio Esteva Medina, neuer Verkehrsminister. Auch er ist Absolvent der UNAM und hat seit 2018 als Senator für Infrastruktur der Hauptstadt unter Sheinbaum gearbeitet. Zudem wurden die Posten für die Agentur für digitale Transformation sowie für die juristische Beratung der Präsidentin besetzt.

Mehrere Wirtschaftsverbände begrüßten die Nominierungen. "Wir erkennen den Werdegang und die Erfahrung der Personen an, die als Minister:innen ernannt worden sind, und wir vertrauen auf ihre Fähigkeiten und darauf, dass es eine Offenheit für den Dialog mit dem Privatsektor geben wird", sagte José Medina Mora Icaza, Präsident des Arbeitgeberverbands Coparmex.

Auffällig ist, dass sehr viele Amtsträger:innen ähnlich wie die künftige Präsidentin eine akademische Laufbahn hinter sich haben. Es wird erwartet, dass sie mit ihrem Expert:innenwissen Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels finden können.