Wenn politische Macht in der Familie weitergegeben wird, hat das manchmal einen schalen Beigeschmack. Mitunter scheitern politische Aspiranten damit, nach einem brotlosen Studium mit machtnahen Positionen und einem geerbten Namen eine politische Karriere auf Kosten der Steuerzahler zu machen. In anderen Fällen gelingt es leider. Bei Raúl Castro aber ist nicht nur die Verwandtschaft mit seinem Bruder Fidel Castro ausschlaggebend. Der amtierende Staats- und Regierungschef Kubas war selbst führend am Sturz der Batista-Diktatur und damit an der Revolution 1959 beteiligt. Das Nachrichtenportal noows.de - ein Projekt der Verlagsgruppe Holtzbrinck - hat das aber nicht mitbekommen und machte Raúl Castro kurzerhand zum Sohn seines Amtsvorgängern. Das ist nun nicht nur politisch, sondern auch biologisch schwierig, denn beide trennen nur fünf Jahre.
Probleme mit den Castros
Kleine politische Familienlehre am Beispiel Kubas
Von Harald Neuber
amerika21