Am 6. Dezember 2016 haben die Mitglieder der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) begonnen, sich in den oder nahe der festgelegten 26 Übergangszonen im ganzen Land zu sammeln. In diesen mit der Regierung im Friedensvertrag vereinbarten "Zonas veredales transitorias de normalización" (ZVTN) sollen die Niederlegung der Waffen innerhalb von sechs Monaten und die ersten Schritte zu ihrer Wiedereingliederung in das zivile Leben erfolgen. Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas hatte damals verkündet, dass bereits 17 davon ausgebaut und bezugsbereit seien.
Laut dem ursprünglichen Plan hätten sich die Rebellen bereits vor dem 31. Dezember in den "Zonas veredales" einfinden sollen. Diese Frist wurde nun bis zum 31. Januar verlängert, da die nötige Infrastruktur von der Regierung nicht gewährleistet worden war.
Präsident Santos gestand inzwischen ein, dass es Probleme mit der Logistik gebe und die Regierung dabei sei, dies zu lösen. Aber auch dieser Termin ist zweifelhaft. Die Farc kritisieren die nach wie vor mangelnde Umsetzung der Vereinbarungen.
Bis auf einige Vorzeigeprojekte, in denen adäquate Bedingungen geschaffen wurden und die dann ausländischen Staatsgästen wie Frankreichs Staatspräsident François Hollande oder dem damaligen deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) vorgeführt werden, fehlt es in den meisten Fällen an Wasser, Strom, sanitären Einrichtungen, Küchen und Unterkünften. Die von den Streitkräften gelieferten Lebensmittel sind oft verdorben und die Gesundheitsversorgung nicht gesichert, wie das Nachrichtenportal NC Noticias Informando por la Paz berichtet.