Mercosur sperrt Häfen für Schiffe von "Falklandinseln"

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Der argentinische Außenminister Héctor Timerman
Der argentinische Außenminister Héctor Timerman

Montevideo. Argentiniens Außenminister Héctor Timerman hat sich für die Rückendeckung der Mercosur-Staaten im Konflikt mit Großbritannien um die Malwinen (Falklandinseln) bedankt. Die britische Herrschaft über die Malwinen sei "ein Dolch im Herzen Lateinamerikas", sagte der Chefdiplomat der Regierung von Präsidentin Cristina Fernández nach Angaben der Nachrichtenagentur Télam. Es handele sich bei dem britischen Gebiet um eine "koloniale Enklave", so Timerman.

Die Staaten des südamerikanischen Handelsbündnisses Mercosur mit Seezugang – Argentinien, Brasilien und Uruguay – hatten zuvor beschlossen, ihre Häfen für Schiffe zu sperren, die unter der Flagge der Malwinen fahren. Das beschlossen die Mercosur-Staaten Mitte dieser Woche bei einem Gipfeltreffen in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo. Die Entscheidung wurde von Uruguays Präsidenten José Mujica bekanntgegeben.

Argentinien hat in den vergangenen Jahren mit zunehmendem Erfolg die Unterstützung südamerikanischer Nachbarn im Konflikt mit Großbritannien um die Inselgruppe in südamerikanischen Gewässern mobilisiert. Die Malwinen werden nach wie vor von London beansprucht. Anfang der 1980er Jahre kam es zu einem Krieg zwischen Argentinien und Großbritannien um die Inseln.

Die britische Regierung reagierte verärgert auf die Entscheidung der südamerikanischen Staaten. Das Außenministerium in London äußerte sich nach Berichten der spanischen Presse "sehr besorgt" über den Beschluss, der "keinerlei Berechtigung" habe. Niemand dürfe die Entschlossenheit Großbritanniens anzweifeln, das "Recht der Inselbewohner auf eine selbstbestimmte Zukunft zu schützen", hieß es aus London.