Alle acht Tage ein ermordeter Menschenrechtler in Kolumbien

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Opfer des bewaffneten Konflikts: Bilder verschwundener Kolumbianer
Opfer des bewaffneten Konflikts: Bilder verschwundener Kolumbianer

Bogotá. Im Jahr 2011 wurden in Kolumbien 49 Menschenrechtler ermordet. Das geht aus einem Bericht des Programmes "Wir sind Verteidiger" (Somos Defensores) hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr zudem "alle 36 Stunden ein Verteidiger der Menschenrechte angegriffen".

Somos Defensores ist ein nicht-staatliches Programm zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern. Dem Bericht zufolge gab es im vergangenen Jahr 239 Übergriffe. Die Hälfte davon wurde von Paramilitärs und deren Nachfolgern, den sogenannten "kriminellen Banden" (bandas criminales oder Bacrim) begangen.

Gegenüber 2010 stieg die Zahl der Übergriffe um 65 Fälle. 49 Menschen wurden ermordet, 140 wurden direkt bedroht und in 17 Fällen wurden Attentate auf Mitglieder von sozialen oder Menschenrechtsgruppen verübt. Laut dem Bericht gehörten 19 der Opfer indigenen Organisationen an; neun weitere gehörten Opferverbänden an oder waren im Prozess um die Rückgabe von Land aktiv. Die anderen Opfer waren Gemeindeaktivisten, Studenten und Gerwerkschafter.

Laut dem Bericht ist die Hauptstadt Bogotá der gefährlichste Ort für Menschenrechtsverteidiger und Anführer sozialer Organisationen.