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Quito senkt Armutsrate um fünf Prozent

Nach offiziellen Angaben noch 6,1 Prozent der städtischen Bevölkerung ohne Arbeit. Hohe Unterbeschäftigung bleibt ein Problem

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Präsident Rafael Correa mit einem Mädchen in der Gemeinde El Maicito
Nah am Volk: Präsident Rafael Correa bei einem Besuch in einer Siedlung

Quito. Die Zahl der Arbeitslosen im städtischen Raum in Ecuador ist nach Angaben des staatlichen Statistikamtes INEC von 7,9 Prozent im Jahr 2009 auf 6,1 Prozent im Jahr 2010 gesunken.

Behördendirektor Byron Villacis erklärte, dass sich damit die Auswirkung der Weltwirtschaftskrise auf das Land verringere. Ecuadors Wirtschaft basiert seit Jahrzehnten auf dem Export von Rohstoffen und Nahrungsmitteln und ist damit stark von der Auslandsnachfrage abhängig. Die Finanzkrise sorgte für ein Einbrechen der Nachfrage und der Weltmarktpreise für Exportgüter.

Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten wurde zugleich von 1,7 Mio. auf 1,9 Mio. erhöht, die absolute Zahl der Arbeitslosen reduzierte sich im gleichen Zeitraum von 351.000 auf 259.000 Menschen. Die Zahl der Unterbeschäftigten sank von 2,2 Millionen auf 2,0 Millionen Menschen und ist damit immer noch sehr hoch. Die Quote der Unterbeschäftigung beträgt damit 47,1 Prozent (50,5 Prozent im Vorjahr). Damit ist jeder Zweite Einwohner des südamerikanischen Landes nicht ausreichend beschäftigt.

Gleichzeitig verbesserte sich der soziale Schutz der Bevölkerung, indem die Quote der Beschäftigten mit Sozialversicherung von 50,1 Prozent auf 55,1 Prozent anstieg.

Nach Angaben des Ministeriums für Produktionskoordination liegt einer der Ursachen für den Anstieg der Beschäftigung in Infrastrukturmaßnahmen der Linksregierung von Präsident Rafael Correa. Dies habe landesweit zu einer starken Nachfrage im Bausektor geführt.

Die höchste Zahl der Beschäftigungssuchenden findet sich in der Stadt Guayaquil (7,6 Prozent), während die Region um die drittgrößte Stadt Cuenca mit 2,5 Prozent die geringste Zahl von Arbeitslosen aufweist.

Das Statistikamt teilte weiterhin mit, dass seit dem Amtsantritt von Correa vor vier Jahren die Armutsrate im gesamten Land um fünf Prozentpunkte gesunken sei, in ländlichen Gebieten sogar um acht Prozentpunkte. Als Ursache werden neben der Erhöhung der Erwerbstätigkeit der Anstieg der Mindestlöhne sowie die Stabilität der Preise und Abgaben angegeben.