Vor knapp 8 Jahren fand das gewaltsame Verschwindenlassen der 43 mexikanischen Studenten von Ayotzinapa statt. Im August dieses Jahres veröffentlichte die nationale Wahrheitskommission ihren Bericht. Sie war vom aktuellen mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador (Amlo) eingesetzt worden, ein Versprechen, das er den Eltern der 43 Lehramtsstudenten gegeben hatte.
Die Hauptaussage des Berichtes ist klar: Es handelte sich um ein Verbrechen des Staates. Die Wahrheitskommission schreibt von jahrelanger Vertuschung, Manipulation von Zeugenaussagen, Verdunklung und der Beseitigung von Zeug:innen.
Der Bericht fasst zusammen, was die Familienangehörigen, aber auch die internationale Expertenkommission in den vergangenen Jahren wiederholt betont hatten: Militär, Polizei, Organisierte Kriminalität und Strafverfolgungsbehörden bildeten eine unheilvolle Allianz.
Ayotzinapa steht heute stellvertretend für die über 105.000 Verschwundenen und unzähligen Menschenrechtsverbrechen in Mexiko.
Dies ist das Thema unserer Diskussionsveranstaltung mit der mexikanischen Journalistin Vania Pigeonutt.
Ihre journalistischen Schwerpunktthemen sind u.a. das gewaltsame Verschwindenlassen und die Herausforderungen für Menschenrechtsverteidiger:innen.
Sie lebt z.Z. mit einem Auszeitstipendium von der taz-Panter-Stiftung und Reporter ohne Grenzen in Berlin.