Die Zukunft von Glyphosat in Lateinamerika

Weltnetz.tv im Interview mit Gaby Weber über Monsanto, die Bayer AG und Glyphosat

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Die Bayer AG kaufte im Juni 2018 Monsanto.  Auch aus Reputationsgründen wurde der belastete Name Monsanto gestrichen
Die Bayer AG kaufte im Juni 2018 Monsanto. Auch aus Reputationsgründen wurde der belastete Name Monsanto gestrichen

Seit Jahrzehnten werden in Argentinien riesige Flächen mit gentechnisch veränderter Soja bepflanzt. 20 Millionen Hektar Land werden mit Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden und künstlichem Dünger überflutet. Zu den Folgen gehören u.a. Überschwemmungen der Felder, unfruchtbare Böden, Bienen- und Insektensterben sowie Krankheiten unter den Landwirten. Der Protest gegen das Gift auf den Feldern und in unseren Nahrungsmitteln nimmt indes weltweit zu, Landwirte kehren wieder zum traditionellen Anbau zurück und die WHO hat Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

Dennoch kaufte die Bayer AG im Juni 2018 Monsanto. Auch wenn Monsanto noch immer das führende Unternehmen für Saatgut und Herbizide ist, war doch abzusehen, dass auf Monsanto das Risiko nicht unerheblicher Schadensersatzforderungen zukommen wird. Erst im August 2018 verurteilte ein Gericht in San Francisco Monsanto zur Zahlung eines dreistelligen Millionenbetrags. Tausende von weiteren Klagen sind in den USA anhängig. Was wird passieren, falls Bayer als Rechtsnachfolgerin Monsantos mit Schadensersatzforderungen überhäuft wird, für die die Rückstellungen und die Versicherungen nicht mehr reichen? Wird am Ende der deutsche Steuerzahler zur Kasse gebeten werden?

Gaby Weber studierte Romanistik und Publizistik. Heute arbeitet sie als Journalistin mit dem Schwerpunkt deutsch-lateinamerikanische Beziehungen. Seit etwa Mitte der 1980er Jahre berichtet sie als freie Korrespondentin aus Lateinamerika. Zuletzt veröffentlichte sie mehrere Reportagen über Nachrichtendienste und Monsanto.

Das Interview führte Pascal Luig.