Lehrer in Mexiko setzen Proteste fort

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Lehrerprotest vor der Börse in Mexiko-Stadt
Lehrerprotest vor der Börse in Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt. Bei Protesten gegen die Bildungsreform haben am vergangenen Freitag vor allem in Chiapas und Michoacán Lehrer wichtige Verkehrswege, Zugänge zu Firmen, Häfen und Öl-Raffinerien sowie Grenzübergänge nach Guatemala blockiert. Zu den verschiedenen Protestaktionen, die im ganzen Land stattfanden, hatten die beiden Gewerkschaften CNTE und SNTE aufgerufen.

Im Bundesstaat Michoacán endete eine Demonstration mit der Blockade des Hafens der Küstenstadt Lázaro Cárdenas. Seit dem 16. Oktober befinden sich die dort in der CNTE organisierten Lehrkräfte im unbefristeten Streik. Laut Angaben des Bildungsministeriums sind jedoch nur 17 Prozent der mehr als 11.000 Schulen vom Streik betroffen. Der Bildungsminister drohte unterdessen den Protestierenden Lohnkürzungen an, sollten sie nicht an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Diese Drohung soll schon mit den jetzt anstehenden Lohnzahlungen, die in Mexiko meist 15-tägig erfolgen, umgesetzt werden.

Auch in Chiapas gewinnen die Proteste weiter an Dynamik. Dafür verantwortlich ist auch der Beschluss von mehr als 35 Bauernvereinigungen, sich an den Aktionen zu beteiligen. So realisierten die Lehrkräfte gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern eine sogenannte "Megamarcha“ in Tuxtla Gutierrez, der Haupstadt des Bundestaates. Dabei blockierten sie eine Reihe wichtiger Verkehrswege.

Die Proteste stehen im Zusammenhang mit den seit Wochen andauernden Mobilisierungen gegen die von der Regierung des mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto vorgeschlagenen Bildungsreform. Seit dem 28. August gehen die Lehrerinnen und Lehrer in ganz Mexiko gegen das Vorhaben auf die Straße. Nachdem der Unterricht am 14. Oktober nach einer Urabstimmung wieder aufgenommen wurde, entwickeln sich die Proteste nun regional in unterschiedlicher Intensität weiter.