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Uruguays Präsident Mujica aktiv im kolumbianischen Friedensprozess

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Uruguays Präsident José Mujica beim Celac-Gipfel in Havanna
Uruguays Präsident José Mujica beim Celac-Gipfel in Havanna

Montevideo/Havanna. Uruguays Präsident José "Pepe" Mujica hat sich bereit erklärt, als aktiver Vermittler im kolumbianischen Friedensprozess zu wirken. Mujica hatte sich am Rande des zweiten Gipfels der Celac (Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten) Ende Januar in Havanna mit der Delegation der kolumbianischen FARC-Guerilla getroffen und angeboten, als Mediator bei den Gesprächen mit der Regierung Kolumbiens mitzuwirken. Als offizielle Vermittlerländer treten Kuba und Norwegen auf, Chile und Venezuela sind beratend bei den Verhandlungen zugegen.

Sowohl der Sprecher der FARC, Pablo Catatumbo, als auch Mujica bestätigten dies bei der Wiederaufnahme der Friedensgespräche, ohne jedoch Details über Gesprächszeitpunkt und -inhalt mitzuteilen. Der uruguayische Präsident vereinbarte zudem für kommende Woche ein Treffen mit Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos. Dabei sollen Gespräche zur aktiveren Rolle Uruguays in den Verhandlungen geführt werden. Bereits in der Vergangenheit hatte Mujica Gespräche sowohl mit den kolumbianischen Guerillagruppierungen als auch mit Santos geführt. Dabei hatte er Montevideo als Ort für die Verhandlungen mit der anderen großen Guerrillabewegung ELN angeboten.

Scharfe Kritik am Treffen mit den FARC äußerte der ehemalige kolumbianische Präsident, aktuelle Kongresskandidat und Gegner des Friedensdialoges, Álvaro Uribe. Der Präsident Uruguays sollte wissen, dass es sich um Terroristen handle. Es sei inakzeptabel, dass die FARC die Verhandlungen als Plattform für ihre internationale Anerkennung nutzten. Mujica hingegen erklärte gegenüber dem russischen Fernsehsender RT, dass jeder Friedensprozess unterstützt werden muss. Lateinamerika brauche im 21. Jahrhundert keine bewaffneten Konflikte mehr, sondern Frieden, Arbeit und Gerechtigkeit.

Die Delegationen der FARC und der kolumbianischen Regierung verhandeln seit Anfang Februar wieder in der kubanischen Hauptstadt, um den 2012 begonnenen Friedensprozess weiterzuführen. Bisher konnte in zwei der sechs zentralen Streitpunkte eine Einigung erzielt werden: die Landverteilung und die politische Teilhabe. Die aktuellen Verhandlungen betreffen das Thema Drogen und Drogenhandel. Die Diskussionen gestalten sich aber weiterhin schwierig, unter anderem weil die kolumbianische Regierung nicht bereit ist, während der Verhandlungen das militärische Vorgehen gegen die Guerilla einzustellen.