Venezuela / Politik

Venezuela: Mordanklage gegen Geheimdienstmitarbeiter

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Venezuelas Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz
Venezuelas Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz

Caracas. Venezuelas Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz hat am Freitag bekannt gegeben, dass gegen einen Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes SEBIN Anklage wegen Mordes an Bassil Da Costa erhoben wird. Da Costa war bei Ausschreitungen im Anschluss an eine Demonstration der Opposition am 12. Februar in Caracas erschossen worden. Eine Gruppe von SEBIN-Angehörigen hatte entgegen der Anweisung von Präsident Nicolás Maduro die Kaserne verlassen und das Feuer eröffnet. Am Abend des 12. Februar wurden zwei weitere Menschen unter bislang ungeklärten Umständen erschossen: Der linke Aktivist Juan Montoya und der Student Robert Redman. Sieben Personen werden in dem Zusammenhang wegen Mittäterschaft, unerlaubtem Schusswaffengebrauch und Verstoß gegen internationales Recht angeklagt – darunter fünf SEBIN-Agenten, ein Soldat der Streitkräfte sowie ein Beamter der Nationalpolizei.

Nach Angaben von Ortega starben bei den Protesten seit dem 12. Februar insgesamt 41 Menschen, 674 wurden verletzt und 175 inhaftiert.

Unter den 175 Festgenommenen seien zwölf Studenten. Es treffe demnach nicht zu, dass die Mehrzahl der Inhaftierten Studenten seien, wie die Opposition behaupte – ihr Anteil betrage 8,6 Prozent, sagte Ortega. Es entspreche nicht der Realität, dass alle von der Generalstaatsanwaltschaft vorgeladenen, beschuldigten und angeklagten Personen "unschuldig" und "politisch Verfolgte" seien.

Das 41. Todesopfer ist José Cirilo Darma García von der Bolivarischen Nationalpolizei (PNB), der am Mittwoch bei der Auflösung einer Protestaktion in Barquisimeto im Bundesstaat Lara von Unbekannten erschossen wurde.