Argentinien / Wirtschaft

Repsol erhält über sechs Milliarden Dollar aus YPF-Entschädigung

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Der argentinische Staat übernahm 2012 die Aktienmehrheit des Ölunternehmens YPF
Der argentinische Staat übernahm 2012 die Aktienmehrheit des Ölunternehmens YPF

Buenos Aires/Madrid. Der spanische Erdölkonzern Repsol hat in den vergangenen Tagen einen Großteil der argentinischen Staatsanleihen veräußert, die ihm vor wenigen Wochen als Entschädigung für die Verstaatlichung der ehemaligen Tochterfirma YPF in Argentinien zugesprochen worden waren. Laut dem Repsol-Vorsitzenden Antonio Brufau erzielte das Unternehmen 4,8 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf der Anleihen an die Bank J.P. Morgan. Hinzu kommen 1,255 Milliarden aus der Veräußerung eines Restanteils von 11,86 Prozent, die Repsol an YPF gehalten hatte.

Damit wurden Bedenken zerstreut, die Repsol urpsrünglich bei den Entschädigungsverhandlungen angemeldet hatte, wonach argentinische Staatsanleihen dem Unternehmen auf dem internationalen Markt keine ausreichende Sicherheit für die bei der Verstaatlichung verlorenen Werte bieten würden. Durch den nun erfolgten Verkauf der Anleihen Bonar X, Discount 33, Boden 2015 und Bonar 24 erreichte Repsol innerhalb weniger Wochen das erklärte Ziel von sechs Milliarden US-Dollar. Dabei profitierte der Konzern von einer deutlich verbesserten Bewertung der argentinischen Staatsanleihen auf den internationalen Märkten.

Erst am 24. April hatte der argentinische Kongress dem Abkommen mit Repsol über die Entschädigung zugestimmt. Der Einigung waren Verhandlungen vorausgegangen, die sich seit der Verstaatlichung 2012 über zwei Jahre hinzogen.

Nach dem Geschäft mit J.P. Morgan hält Repsol weiterhin argentinische Anleihen mit einem Nominalwert von 117 Millionen Dollar und einen Anteil von 0,5 Prozent an YPF in seinem Portfolio.