Kolumbien / Politik

Kolumbiens Präsident ordnet Gespräche über Waffenruhe an

dialogos-paz-pueblo1.jpg

Zahlreiche soziale und politische Bewegungen sowie Opfer des bewaffneten Konflikts fordern seit langem den beidseitigen Waffenstillstand
Zahlreiche soziale und politische Bewegungen sowie Opfer des bewaffneten Konflikts fordern seit langem den beidseitigen Waffenstillstand

Bogotá. Präsident Juan Manuel Santos hat die Delegation seiner Regierung bei den Friedensgesprächen mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) angewiesen, "so schnell wie möglich die Diskussion über den bilateralen und endgültigen Waffenstillstand" zu beginnen. 2015 könne das bedeutendste Jahr in der Geschichte Kolumbiens werden, in dem der bewaffnete Konflikt beendet wird. Bei den Gesprächen in Havanna werde nun über die letzten Punkte der vereinbarten Agenda gesprochen. Während dieser Prozeß vorangehe und ein endgültiges Abkommen erreicht werde, versuche seine Regierung den Konflikt zu deeskalieren, sagte Santos in seiner offiziellen Ansprache am gestrigen Mittwoch.

Die Friedensdelegation der FARC begrüßte die Ankündigung des Präsidenten. Man sei bereit, die Gespräche sofort aufzunehmen. Zugleich wiesen die Rebellen darauf hin, dass die Verstärkung der Militäroperationen gegen die Guerilla-Einheiten seit Beginn der einseitigen Waffenruhe am 20. Dezember im Widerspruch dazu stünden. In den vergangenen Tagen hatten sie mehrfach davor gewarnt, dass die Offensive der Streitkräfte den Waffenstillstand gefährde. Die Toten und Verletzten auf beiden Seiten hätten vermieden werden können, wenn die Regierung "eine weniger schäbige Haltung" einnehme und "rational" handle.

Die Regierung Kolumbiens und die FARC verhandeln seit November 2012 in der kubanischen Hauptstadt Havanna, um ein Ende des seit 50 Jahren andauernden bewaffneten Konfliktes zu erreichen. Bislang hatte Santos einen Waffenstillstand trotz Drängens nicht nur der Guerilla sondern auch zahlreicher sozialer und politischer Bewegungen sowie Opfern des bewaffneten Konflikts strikt abgelehnt.