Ecuador: Proteste gegen Abschaffung von Subventionen für Benzin und Diesel

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Vertreter der Föderation von Kooperativen im Öffentlichen Nahverkehr kritisierten bei einer Pressekonferenz das Dekret scharf
Vertreter der Föderation von Kooperativen im Öffentlichen Nahverkehr kritisierten bei einer Pressekonferenz das Dekret scharf

Quito. In Ecuador mehren sich die Proteste gegen das am 27. Dezember in Kraft getretene Dekret 619, das eine Abschaffung von Subventionen für Benzin und Diesel beinhaltet. Bereits im August war der Benzinpreis schon einmal erhöht worden.

Organisationen von Taxis, kommunalem und regionalem Busverkehr, Schwerlasttransporten und Schulbussen wehren sich dagegen und fordern die Rücknahme. Ein Teil, wie der Verband der Taxiunternehmer, hat sich in Gesprächen mit der Regierung geeinigt. Sie bekommen eine staatliche Ausgleichszahlung von monatlich 99 US-Dollar. Andere verlangen weiterhin die Rücknahme. So demonstrierten Mitglieder von Organisationen des Schulbusverkehrs am Freitag in Quito und Portoviejo. Studenten unterstützen die Proteste und die Forderung nach Abschaffung des Dekrets. Ihrer Meinung nach betrifft die Abschaffung der Subventionen die Gesamtbevölkerung, da die Mehrheit ein Auto besitze.

Die Streichung von Subventionen für Kraftstoff ist Teil des Sparprogramms der Regierung.

Die Unzufriedenheit von Teilen der Bevölkerung mit den wirtschaftlichen Maßnahmen drückt sich in der geringer werdenden Unterstützung für Präsident Lénin Moreno aus. So ergab die letzte Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Cedatos im Dezember, dass nur noch 34,7 Prozent der Befragten die Politik Morenos unterstützt. Seine höchste Zustimmungrate lag bei 77 Prozent. Im März dieses Jahres finden Kommunal- und Regionalwahlen in Ecuador statt.