Havanna. Mit einem Flug aus Großbritannien hat am Sonntag die Tourismus-Saison im kubanischen Badeort Varadero wieder begonnen. Wie die Nachrichtenagentur Prensa Latina berichtet, kamen die ersten Besucher per Direktflug aus Manchester am internationalen Flughafen "Juan Gualberto Gómez" an. Von Deutschland aus werden ab dem 31. Oktober wieder Flüge in das Touristenzentrum starten.
Nach mehr als sieben Monaten hat der kubanische Hauptarchipel wieder für ausländische Besucher geöffnet. Bisher waren nur Reisen auf die vorgelagerten Inseln (Cayos) möglich, seit dem 12. Oktober haben wieder alle Flughäfen des Landes – mit Ausnahme Havannas – für Reisende geöffnet. Besucher müssen sich nach der Ankunft einem kostenlosen Corona-Test unterziehen, außerdem gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln.
12 der 16 Provinzen des Landes befinden sich aufgrund niedriger Infektionszahlen bereits in der "Neuen Normalität", wie die letzte Phase im aktuellen Lockerungs-Fahrplan genannt wird. Darin sind auch Übernachtungen bei privaten Zimmervermietern (Casas Particulares) und Reisen in andere Provinzen möglich. In Pinar del Río, Ciego de Ávila, Sancti Spíritus und der Hauptstadt Havanna ist Fremdenverkehr bisher noch nicht möglich. Busse und Züge, die auf der West-Ost-Achse des Landes verkehren, legen in den entsprechenden Provinzen derzeit keinen Halt ein.
Laut Prensa Latina steuerte am 25. Oktober als erste Fluggesellschaft die britische Tochter der deutschen TUI Varadero wieder an. An Bord waren 276 Personen, darunter 241 Touristen, die sich auf die Hotels Royalton, Iberostar und Playa Vista Azul verteilen. Dort steht jeweils ein eigenes Ärzteteam zu Verfügung, das stichprobenartige Tests durchführt und bei der Umsetzung der Hygienekonzepte zur Seite steht. Am Samstag will auch Condor ab Frankfurt und Düsseldorf wieder drei Flüge pro Woche nach Varadero anbieten.
Wegen der Corona-Pandemie hatte Kuba am 24. März seine Grenzen geschlossen. Mit mehreren Lockdowns und gezielter Fallrückverfolgung in den Stadtteilen konnte das Virus unter Kontrolle gebracht werden. Das niedrige Infektionsgeschehen würde inzwischen die bisherigen Einschränkungen nicht mehr rechtfertigen, erklärte Präsident Miguel Díaz-Canel Anfang Oktober. Insgesamt sind im Land bisher 6.595 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet worden, 128 Personen starben an den Folgen von Covid-19.