Verwirrung in Argentinien wegen Lufthansa-Flug über Malwinen

malvinas.jpg

Kam es zu einer Fehlinterpretation der argentinischen Regierung wegen eines geplanten Zwischenstopps einer Lufthansa-Maschine auf den Malwinen?
Kam es zu einer Fehlinterpretation der argentinischen Regierung wegen eines geplanten Zwischenstopps einer Lufthansa-Maschine auf den Malwinen?

Buenos Aires. Die argentinische Regierung hat aus einer Anfrage des deutschen Flugunternehmens Lufthansa abgeleitet, dass Deutschland den Souveränitätsanspruch Argentiniens auf die Malwinen (auch Falklandinseln) anerkennen würde. Dies geht aus einer Stellungnahme des Außenministeriums des südamerikanischen Landes hervor. Das Auswärtige Amt in Berlin soll bereits dementiert haben.

Lufthansa habe bei der Nationalen Zivilluftfahrtbehörde (ANAC) und bei der Provinz Feuerland, Antarktis und Südatlantikinseln den Antrag auf Überflug und Landung für zwei Charterflüge zu den Malwinen von Hamburg aus gestellt. Der erste soll am 1. Februar und der zweite am 30. März stattfinden.

Grund für die Anfrage ist, dass die Lufthansa im Zuge von zwei Transportflügen Wissenschaftler auf die deutsche Forschungsstation "Neumayer III" des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis bringen will, um das derzeitig dort arbeitende Personal abzulösen. Dafür habe laut argentinischem Außenministerium die Lufthansa um eine Landeerlaubnis auf den Malwinen für einen Zwischenstopp gebeten. Als Ausweichflughafen für den Fall schlechten Wetters nach Weiterflug in die Antarktis soll Ushuaia im argentinischen Patagonien benannt worden sein.

Das deutschen Außenministerium ließ laut Berichten der Agentur Reuters mitteilen, die deutsche Position zu den Falklandinseln habe sich nicht geändert. Aktivitäten privater Unternehmen seien nicht der Bundesrepublik Deutschland zuzurechnen und hätten keine internationalen Konsequenzen. Die Lufthansa ist seit 1997 vollständig in Privatbesitz. Am Freitag hatte das Auswärtige Amt auf eine entsprechende Nachfrage in der Bundespressekonferenz noch keine Antwort geben können.

Die Malwinen sind ein britisches Überseegebiet, werden allerdings seit 1833 von Argentinien beansprucht. 2013 hatten sich 99,8 Prozent der Bewohner der Inselgruppe für einen Verbleib unter britischer Verwaltung ausgesprochen. Die argentinische Regierung erkennt dieses Referendum allerdings nicht an, auch mit dem Verweis, die dort lebenden Bürger seien Briten und damit "befangen" in ihrem Abstimmungsverhalten.