Mexiko: Neue Haftbefehle gegen Militärs im Fall Ayotzinapa erlassen

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"Ayotzinapa: Staatsverbrechen" steht auf diesem Plakat auf einer Demonstration
"Ayotzinapa: Staatsverbrechen" steht auf diesem Plakat auf einer Demonstration

Mexiko-Stadt. Die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft (FGR) hat neue Haftbefehle gegen die acht Soldaten erlassen, die beschuldigt werden, in das Verschwinden der 43 Studenten aus Ayotzinapa verwickelt zu sein und im Januar aus der Haft entlassen wurden.

Die Militärs, die seit Juni 2023 inhaftiert waren, werden wegen ihrer mutmaßlichen Zusammenarbeit mit dem Kartell Guerreros Unidos in der Nacht von Iguala, als die Studenten verschwanden, wegen organisierter Kriminalität angeklagt.

Die neuen Haftbefehle wurden fast zwei Wochen nach der Entscheidung einer Bundesrichterin bekannt gegeben, wonach die acht Soldaten ihren Prozess in Freiheit fortsetzen können. Sie hatte die Untersuchungshaft mit der Begründung aufgehoben, dass die FGR keine ausreichenden Beweise gegen die Angeklagten vorgelegt habe (amerika21 berichtete).

Die freigelassenen Soldaten gehören zu einer Gruppe von 16 Armeeangehörigen, gegen die im Juni 2023 Haftbefehle wegen Verschwindenlassens und organisierten Verbrechens erlassen wurden.

Die Eltern der 43 Studenten, die am 26. September 2014 verschwunden sind, haben sich bisher nicht zu der erneuten Verhaftung der Soldaten geäußert.

Vergangene Woche erklärten die Studierenden der Pädagogikhochschule Normal Rural Raúl Isidro Burgos von Ayotzinapa, an der auch die 43 studiert hatten, dass "diese Regierung den Fall Ayotzinapa nicht lösen will", weil sie "ihre Polizei" und "ihr Militär" unterstütze.

Die Forderungen der Väter und Mütter der 43 jungen Männer nach dem Auffinden ihrer Kinder und der Bestrafung der materiell und intellektuell Verantwortlichen bleiben also bestehen. Sie warten immer noch darauf, dass die Armee die 800 ausstehenden Akten im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Lehramtsstudenten aushändigt.

Es wird vermutet, dass sie Informationen über 17 der Verschwundenen enthalten, die in die Gemeinde Huitzuco im Bundesstaat Guerrero gebracht worden sein könnten. Seit Beginn der Ermittlungen stehen die Polizisten von Huitzuco stark unter dem Verdacht, an der Verschleppung der jungen Männer beteiligt gewesen zu sein.