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Mexiko: Journalistin in Veracruz ermordet

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Regina Martinez
Regina Martinez

Xalapa, Mexiko. Regina Martínez, Journalistin des regimekritischen Wochenmagazins Proceso, wurde am 28. April tot in ihrer Wohnung in Xalapa, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Veracruz, aufgefunden. Gemäß der lokalen Staatsanwaltschaft wies ihr Körper Folterspuren auf. Offenbar sei sie erdrosselt worden.

Zu den Arbeiten von Martínez zählt die Berichterstattung über den Fall der 73-jährigen nahua-indigenen Ernestina Ascencio. Sie wurde 2007 in der Sierra Zongolica mutmaßlich von mehreren Soldaten vergewaltigt und starb an den erlittenen Verletzungen. Die Proceso-Recherche von Martínez und einem ihrer Kollegen war den Behörden so unangenehm, dass sie Ermittlungen gegen die beiden Journalisten einleiteten.

Die beiden letzten Artikel von Martínez, erschienen am Tag vor ihrem Tod. Sie hatten die Untersuchungen zum Mord am Aktivisten und PRD-Politiker Rogelio Martínez Cruz sowie die Verhaftung von neun Polizisten zum Inhalt, welchen Verbindungen mit dem Drogenhandel zur Last gelegt werden.

Veracruz wird seit einem Jahr von einer Eskalation der Gewalt erschüttert. Diese macht auch nicht vor Journalisten halt. Martínez ist die vierte Journalistin, die innert Jahresfrist in Veracruz umgebracht wurde. Für die Zeitschrift Proceso ist der Mord an ihrer Mitarbeiterin "das Resultat eines zersetzten Landes", in dem extreme Gewalt "nicht die Ausnahme, sondern Alltag ist". Die Redaktion von Proceso fordert zusammen mit Journalistenverbänden und Menschenrechtsorganisationen die umfassende Aufklärung des Verbrechens.