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USA verhängen Millionenstrafe gegen EU-Bank wegen Kuba-Kontakten

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Firmenlogo der Royal Bank of Scotland
Firmenlogo der Royal Bank of Scotland

Washington/London/Havanna. Die US-Behörden haben erneut eine Millionenstrafe gegen eine europäische Bank wegen Geschäftskontakten mit dem sozialistischen Kuba verhängt. Die Royal Bank of Scotland soll demnach 100 Millionen US-Dollar zahlen, weil sie nach Ansicht der USA die Blockadegesetze gegen Kuba verletzt hat. Nach britischen Medienberichten hat eine interne Prüfung entsprechende Kontakte mit dem sozialistischen Karibikstaat von 2005 bis 2009 bestätigt. Zudem habe die Bank Geschäfte mit Iran, Sudan und Myanmar getätigt. Auch gegen diese Staaten hatten die USA Sanktionen verhängt.

Die Anwendung der international umstrittenen US-Blockade gegen Kuba auch in Europa hat in den vergangenen Jahren wiederholt für Kritik gesorgt. Vor wenigen Wochen erst hatte das Schweizer Unternehmen Weatherford International Ltd., ein international tätiger Hersteller von Ausrüstungsgütern für die Erdöl- und Erdgasgewinnung, 252 Millionen US-Dollar an die USA wegen vermeintlicher Verstöße die Blockadegesetze bezahlt. Im Dezember 2012 hatte die staatliche Zürcher Kantonalbank (ZKB), die größte Kantonalbank und viertgrößte Schweizer Bank, auf Druck der USA den Zahlungsverkehr mit Kuba eingestellt.

Unlängst hatte die Interessenvertretung Kubas in der US-Hauptstadt Washington mitgeteilt, dass jegliche Bearbeitung konsularischer Formalitäten eingestellt wird. Dies bedeutet unter anderem, dass keine Reisepässe und Visa, die zur Reise auf die Insel berechtigen, ausgestellt werden. Grund dafür war der Umstand, dass alle verfügbaren US-Banken die Abwicklung des Zahlungsverkehrs verweigerten.