Lenín Moreno zu Antrittsbesuchen in Kolumbien und Peru

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Moreno Santos Antrittsbesuch
Ecuadors designierter Präsident Lenín Moreno trifft Juan Manuel Santos in Bogotá

Bogotá, Lima. Der gewählte Präsident Ecuadors, Lenín Moreno, ist zwei Wochen vor seiner Amtsübernahme am 24. Mai zu Antrittsbesuchen in die Nachbarländer Kolumbien und Peru gereist. Trotz politisch teilweise unterschiedlicher Positionen in Wirtschafts- und Sozialpolitik wollte Moreno durch die zeitnahen Besuche der Präsidenten Juan Manuel Santos (Kolumbien) und Pedro Pablo Kuczynski (Peru) ein Zeichen für eine Stärkung der regionalen Integration setzen.

In Bogotá kamen Moreno und Santos auch vor dem Hintergrund der in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito stattfindenden Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillaorganisation "Nationale Befreiungsarmee" (ELN) zusammen. Moreno sicherte Santos jegliche Unterstützung zu. "Der Frieden ist gut für alle", so der designierte Präsident, der nochmals betonte, dass Ecuador für die Friedensgespräche durchgehend Sitz der Verhandlungen bleiben werde. Generell wolle man die gemeinsamen Beziehungen mit "Wohlwollen und Zuneigung" weiter vertiefen. Santos erklärte, ihn verbinde mit Moreno eine lange Freundschaft, seitdem dieser in der ersten Legislaturperiode des scheidenden Präsidenten Correa Vizepräsident war.

Anschließend reiste Moreno weiter nach Lima, um mit Präsident Kuczynski wichtige Themen in der zukünftigen Beziehung beider Länder zu besprechen. Kuczynski sprach nach dem Treffen von einer "sehr guten Unterhaltung über Handel, Wirtschaft, Demokratie und die Notwendigkeit für Lateinamerika, die Stärken zu vereinen". Er zeigte sich positiv gestimmt, dass die Beziehungen beider Länder weiterhin eine freundschaftliche Entwicklung nehmen werden.

Moreno verwies im Anschluss insbesondere auf das binationale Projekt "Puyango Tumbes", bei dem eine grenzübergreifende Stromleitung gelegt werden soll. Auch die Beseitigung von Minen, die seit den bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen beiden Ländern in den 1990er Jahren im Grenzgebiet zwischen Ecuador und Peru liegen, müsse weiter vorangetrieben werden. Außerdem bat er seinen zukünftigen Amtskollegen um eine Zusammenarbeit  und eine entsprechende Auslieferung im Fall der in Peru von Interpol wegen Korruption festgenommenen Ecuadorianer, Carlos Pareja Cordero und dessen Sohn Carlos Pareja Dassum.

Die drei Präsidenten der Nachbarländer betonten in den Gesprächen die Wichtigkeit freundschaftlicher Beziehungen, auch wenn vor allem politische und ökonomische Ansichten in vielen Punkten nicht übereinstimmen. Konstruktive Gespräche wie auch konkrete Projekte der Zusammenarbeit der drei Länder seien auch für die generelle politische Entwicklung Südamerikas von großer Bedeutung.

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