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Russland kritisiert menschliche Schutzschilde bei Protesten der Opposition in Venezuela

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Kinder bei Protesten der Opposition in Venezuela
Kinder bei Protesten der Opposition in Venezuela

Caracas. Die andauernden Proteste in Venezuela werden zunehmend auch auf internationaler Ebene thematisiert. Mit schweren Vorwürfen gegen die Opposition reagierte nun die russische Regierung. Die Regierungsgegner stünden "auf absolut vorsätzliche Weise" hinter den Ausschreitungen und Gewaltausbrüchen, die in den vergangenen Wochen über 60 Todesopfer gefordert haben, hieß es aus Moskau. "Es ist doch in der Tat so, dass die Opposition die sozialen Aufstände provoziert, offen gegen das Gesetz verstößt und die Sicherheitskräfte in Venezuela geradezu dazu nötigt, mit voller Härte gegen die Demonstranten vorzugehen", sagte der Lateinamerika-Verantwortliche im russischen Außenministerium, Alexander Schetinin, am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg.

Schetinin warf führenden Akteuren der Opposition zudem vor, Kinder und Jugendliche bei den Protesten als menschliche Schutzschilde zu verwenden, indem sie die Minderjährigen in der ersten Reihe marschieren lassen. Dieses Vorgehen sei "sehr, sehr gefährlich".

Unterstützung kam auch von den traditionellen Verbündeten der venezolanischen Linksregierung. Die 500 Delegierten der kubanischen Nationalversammlung erklärten ihre Solidarität mit der "legitimen Regierung" des südamerikanischen Landes. Man weise die "Angriffe der inneren Opposition und der internationalen Rechten zurück", hieß es in der Erklärung. Kritisch äußerten sich die kubanischen Abgeordneten auch zur Politik der traditionell US-nahen Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und ihres Generalsekretärs Luis Almagro. Der ehemalige uruguayische Außenminister gehört zu den aggressivsten Kritikern der venezolanischen Regierung. Nach andauernden heftigen Angriffen Almagros hatte die venezolanische Regierung vor wenigen Wochen den Austritt aus der Regionalorganisation erklärt – ein Novum in der Geschichte der OAS. Almagro zeigte sich nun zuversichtlich, dass eine künftige "demokratische Führung" in Venezuela die Entscheidung rückgängig machen werde.

Zunehmend aktiv sind indes auch Unterstützer der venezolanischen Opposition in Europa. Im EU-Parlament wird Mitte dieser Woche unter anderem die Ehefrau des inhaftierten Oppositionspolitikers Antonio Ledezma, Mitzy Capriles de Ledezma, auftreten. Eingeladen wurde sie von der Abgeordneten Dita Charazová von der liberal-populistischen Partei ANO 2011, um über den "Umbruch in Venezuela" zu sprechen.

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