Boliviens Wirtschaft wächst, neue Vereinbarungen mit China und Argentinien

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Boliviens Präsident Morales und sein argentinischer Amtskollege Macri haben eine engere Zusammenarbeit im Energiesektor vereinbart
Boliviens Präsident Morales und sein argentinischer Amtskollege Macri haben eine engere Zusammenarbeit im Energiesektor vereinbart

Beijing/Buenos Aires/La Paz. Die Regierungen von China und Bolivien haben eine Intensivierung ihrer wirtschaftlichen Zusammenarbeit vereinbart. Die Vizeminister für Wirtschaft beider Länder, Benjamín Blanco und Wang Shouwen, haben in Beijing ein Abkommen über die Einrichtung eines Arbeitsmechanismus zur Stärkung von Investitionen und der Wirtschaftskooperation unterzeichnet. Dies teilte das bolivianische Außenministerium am Dienstag mit.

Ebenfalls am Dienstag traf Boliviens Präsident Evo Morales mit seinem argentinischen Amtskollegen Mauricio Macri in Buenos Aires zusammen. Die Staatschefs kamen überein, im Energiesektor enger zusammenzuarbeiten. Unter anderem wird das staatliche bolivianische Energieunternehmen ENDE (Empresa Nacional de Electricidad) künftig zu den Betreibern des argentinischen Stromnetzes gehören und der Erdöl- und Erdgaskonzern YPFB (Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos) kann Gas in Argentinien direkt vermarkten.

Boliviens Energieministerium hatte erst kürzlich Investitionen von 910 Millionen Euro für das Jahr 2019 angekündigt. Die Regierung verfolgt das ehrgeizige Ziel, "zum Zentrum der Energieproduktion in Südamerika" zu werden. "Argentinien und Brasilien haben einen hohen Bedarf an Elektroenergie, sodass wir bis zum Jahr 2025 6.000 Megawatt produzieren wollen", erklärte Präsident Morales über den Kurznachrichtendienst Twitter.

In den vergangenen Wochen hatte seine Regierung bereits Handelsabkommen mit Dubai, Indien und der Türkei in strategischen Sektoren wie Bergbau, Erdöl und Gas sowie im Gesundheitsbereich abgeschlossen. Bei den Treffen ging es auch um Investitionsmöglichkeiten in Bolivien, die dem südamerikanischen Land wirtschaftliche Vorteile bringen.

Bolivien nimmt beim Wirtschaftswachstum in der Region weiterhin den ersten Platz ein. Dies bestätigten übereinstimmend der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbank und die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik der Vereinten Nationen (Cepal). Die von der Cepal erstellte Prognose für 2019 liegt für Bolivien bei 4,4 Prozent Wachstum, für Lateinamerika insgesamt dagegen bei nur 1,4 Prozent.