Universitätsdozent:innen in der Dominikanischen Republik im unbefristeten Streik

domrep_streik_dozenten_de_la_rosa.jpeg

Pastor de la Rosa, Leiter der Gewerkschaft FAPROUASD, kündigte die Fortsetzung des Streiks an
Pastor de la Rosa, Leiter der Gewerkschaft FAPROUASD, kündigte die Fortsetzung des Streiks an

Santo Domingo. Dozent:innen der Autonomen Universität von Santo Domingo (UASD) befinden sich seit Mittwoch, dem 19. Oktober im Streik. Ihre Gewerkschaft Faprouasd (Federación de Asociaciones de Profesores de la UASD), rief zuvor alle Lehrkörper der größten und zugleich einzigen staatlichen Universität der Dominikanischen Republik dazu auf, sich dem Streik anzuschließen. Anlass für die Arbeitsniederlegung sind Auseinandersetzungen über die laut Faprouasd niedrigen Spesen für die Dozierenden.

In einer Presseerklärung begründet die Gewerkschaft den Beginn des Arbeitskampfes mit "einem fehlenden Willen" des Universitätsdirektors Editrudis Beltrán, auf die "angemessene Forderung" der Dozierenden einzugehen. Faprouasd fordert, dass die 2016 festgelegten Spesen für Reisen und Verpflegung der Lehrkörper angepasst werden müssten. Die Autonome Universität von Santo Domingo unterhält zahlreiche Universitätsgelände in der gesamten Republik. Ein Großteil der Dozent:innen muss also regelmäßig durch das Land reisen, um den Lehraufträgen nachzukommen.

Der Vorsitzende von Faprouasd, Pastor de la Rosa, erklärte: "Niemand kann von den 900 oder 590 Pesos, die die Universität für eine Mahlzeit veranschlagt, essen." Da die Spesen zu niedrig veranschlagt seien, zahlten Dozent:innen bei Dienstreisen also einen Großteil der Kosten für Fahrt und Proviant aus eigener Tasche. Dies wirke sich auf die Gehälter und somit die Familieneinkommen aus. Die Gewerkschaft fordert die Universitätsleitung dazu auf, die Zahlungen an die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes anzupassen, die "von der UASD deutlich unterboten werden."

Laut der Zeitung El Nacional sind bislang rund 80.000 der circa 220.000 Studierenden der UASD von Unterrichtsausfall betroffen gewesen. In einer an die Studierenden gerichteten Videobotschaft bat de la Rosa um Verständnis für das in Anspruch genommene Streikrecht und verwies darauf, dass die Initiative nun bei der Universitätsleitung liege.

Zum Wochenende gab Faprouasd bekannt, dass der Streik in der nächsten Woche fortgesetzt werde.