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Kuba bewältigt die Schäden nach den beiden Tropenstürmen

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Erneuerung von Stromleitungen nach dem Hurrikan Rafael
Erneuerung von Stromleitungen nach dem Hurrikan Rafael

Havanna. Das Ausmaß der Schäden durch den Hurrikan Rafael ist inzwischen sichtbar. Der Tropensturm war am vergangenen Mittwoch über die westlichen Provinzen Matanzas, Mayabeque, Havanna, Artemisa, Pinar del Río und der Sonderbezirk Isla de la Juventud hinweggefegt.

Dieser Hurrikan der Kategorie drei auf der Saffir-Simpson-Skala hat in einigen zentralen und westlichen Regionen des Landes zwei Tage lang extreme Regenfälle und Gewitter sowie Sturmfluten verursacht. Weil der Hurrikan von einem sehr breiten und dichten Wolken- und Regengebiet umgeben wurde, waren auch die südlichen Küstenregionen der Insel betroffen.

Rafael kam aus dem Süden der Karibik und hatte zuvor im Vorbeiziehen in Jamaika und auf den Cayman Inseln starke Schäden angerichtet. Derzeit befindet sich der Tropensturm über der Mitte des Golfs von Mexiko.

In den betroffenen Provinzen Kubas laufen die umfangreichen Aufräum- und Reparaturmaßnahmen auf Hochtouren. Die vielen evakuierten Bürger konnten inzwischen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Schutz von Sachwerten wie Dächern, Kommunikationstürmen, Wassertanks auf Dächern, aber auch von Seeschiffen hatte besondere Priorität. In einigen Gebieten waren auch die Ernten noch schnell vor dem Eintreffen des Hurrikans eingebracht worden.

Der zusätzliche Verkauf von Lebensmitteln an die Bevölkerung und die Bereitstellung von Stromgeneratoren in den am stärksten betroffenen Gebieten waren weitere Vorsorgemaßnahmen. Zudem waren Arbeiten zur Reinigung von Abwasserkanälen, Abflüssen und Kanälen durchgeführt worden, um den Abfluss des erwarteten Regenwassers zu gewährleiten und um Überschwemmungen zu verhindern.

Die frühzeitigen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung und für die Infrastruktur haben dieses Mal verhindert, dass es zu Todesopfern und Vermissten kam. Allerdings ist die Stromversorgung Großteils zusammengebrochen und muss nun wieder aufgebaut werden. Außerdem müssen auch noch die vor zwei Wochen vom Hurrikan Oscar betroffenen Gemeinden von Guantánamo beim Wiederaufbau unterstützt werden.

Fast parallel zu den Vorbereitungen auf den Hurrikan wurde am Montag die große 40. internationale Handelsmesse (FIHAV) in der kubanischen Hauptstadt eröffnet (amerika21 berichtete). Die Messe soll zeigen, dass Kuba der Welt gegenüber offen ist und neue Investitionen fördern. Der Messebetrieb musste aufgrund des Hurrikan Rafael unterbrochen werden.

Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel schrieb auf seinem Telegramm-Kanal, dass "die heftigen Windböen des Wirbelsturms Rafael auf eine gewaltige Mauer der Organisation, des koordinierten Handelns der Hilfskräfte und der unüberwindlichen Solidarität unseres Volkes trafen". Nun käme es darauf an, die Produktion von Nahrungsmitteln zu verstärken, um sie zu erschwinglichen Preisen an die Bevölkerung verkaufen zu können. Den schwächsten Familien und Einzelpersonen werde Vorrang bei der Nahrungsmittelversorgung eingeräumt, vor allem die Versorgung von Kindern, Schwangeren und von Personen, die auf eine medizinische Diät angewiesen seien, sei wichtig.

Auffällig sind in diesem Kontext einige Beiträge über die extreme Notlage in Kuba in konservativen Medien. An den Problemen in Kuba seien allein die linke Regierung und das System schuld, heißt es dort laut einer Analyse der spanischen Plattform cubainformación. Die andauernden Beeinträchtigungen durch die US-Blockade würden verschwiegen. Hingegen würden ähnliche Problemlagen in anderen Staaten, derzeit etwa in Ecuador oder Jamaica, den Kräften der Natur zugeschrieben werden.

Das deutsche Netzwerk Cuba hat unterdessen zu dringend benötigten Spenden für Kuba aufgerufen.