Venezuela / Politik

Vorwahlen in Venezuela: Rechte bleibt unter sich

Caracas. Das venezolanische Oppositionsbündnis Tisch der demokratischen Einheit (MUD) hat für die Vorwahlen ihres Präsidentschaftskandidaten im Februar kommenden Jahres den Bewerber der Partei der radikalen Sache "La Causa R", Pablo Medina, ausgeschlossen. Das Wahlkomitee des MUD teilte in dieser Woche mit, Medina habe das interne Kriterium der Zahlung eines Antrittsgeldes in Höhe von umgerechnet 180.000 Euro im dafür vorgesehenen Zeitraum versäumt.

Angenommen wurde vom Wahlauschuss des MUD hingegen die Kandidatur von María Corina Machado, Pablo Pérez, Henrique Capriles Radonski, Leopoldo López und Diego Arria. Medina zeigte sich gegenüber Medienvertretern enttäuscht. Als Gewerkschafter und "Vertreter der Arbeitnehmer" habe er auf eine solidarische Lösung beim Antrittsgeld durch den MUD gehofft. "Helft uns bei dieser Kampagne, Arbeiter der Mehlfabriken, der Polar-Gruppe, der Erdölunternehmen, wir brauchen Hilfe", hatte Medina bei seiner Einschreibung an die Mitglieder der oppositionsnahen Gewerkschaften appelliert.

Mit dem Ausschluss Medinas bleiben nun die Kandidaten der Rechten unter sich. Nach einer Umfrage von International Consulting Services käme derzeit der Governeur des Bundesstaates Miranda, Capriles Radonski mit 14,6 Prozent Zustimmung auf die meisten Stimmen der Oppositionskandidaten. Knapp dahinter liegt der Christdemokrat Pablo Pérez mit 11,3 Prozent. Die Rechtsaußen Leopoldo López und Corina Machado liegen ebenso wie der Vertraute des verstorbenen Ex-Präsidenten Carlos Andrés Pérez, Diego Arria, weit abgeschlagen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Amtsinhaber Chávez käme nach der Umfrage auf 54,4 Prozent der Stimmen.