Venezuelas verborgene ländliche Revolution und die Kommunen

Eindrücke von den Entwicklungen auf dem Land und ein Interview zur Frage, ob die Regierung die Kommunen-Bewegung noch unterstützt

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Die landwirtschaftlich-soziale Produktionseinheit Caquetios in Cabudare, Venezuela, baut die heimische Guanape-Maissaat an
Die landwirtschaftlich-soziale Produktionseinheit Caquetios in Cabudare, Venezuela, baut die heimische Guanape-Maissaat an

Die landwirtschaftlich-soziale Produktionseinheit (UPSA) Caquetios in Cabudare in der Gemeinde Palavecino im Bundesstaat Lara von Venezuela wird von der brasilianischen Landlosenbewegung (MST) betrieben. Als kleinbäuerliche Organisation teilt die MST ähnliche Ziele wie der frühere Präsident Hugo Chávez und die Bolivarische Revolution für die Armen, die er anführte. Das betrifft vor allem die Kollektivierung des Landbesitzes als besten Weg, um Nahrungsmittel anzubauen und der Ungleichheit auf dem Land ein Ende zu setzen.

2006 wurde die MST nach Venezuela eingeladen, um ein 40 Hektar großes Grundstück zu übernehmen. Dies war Teil eines Versuchs von Chávez, die ländlichen Gegenden Venezuelas zu reformieren. Seitdem schlossen sich der Gruppe mehrere venezolanische Bauern an, wobei beide Seiten voneinander lernten.

Als Teil der internationalen Solidaritätsdelegation von Venezuelanalysis verbrachten wir Ende August drei Nächte auf der UPSA-Farm in Caquetios. Unser Ziel war es, ein Gespür dafür zu bekommen, was sich auf dem Land in Venezuela abspielt und wie Gemeinschaften hier versuchen, mit der nationalen Wirtschaftskrise fertig zu werden.

Land wiederherstellen

Das Grundstück wurde früher für den Anbau von Zuckerrohr genutzt, zuletzt lag es jedoch brach. Der vorige Eigentümer, ein Großgrundbesitzer, ließ es weitgehend brach liegen. Es wurde nach einem Dekret von Chávez von 2001 enteignet, das es dem Staat erlaubte, unproduktives Land zurückzugewinnen und das mit zu dem Putschversuch gegen Chávez von 2002 führte.

Heute baut die UPSA Caquetios sechs Hektar mit Guanape-Maissaat an und spielt eine wichtige Rolle dabei, kleinen Produzenten in Lara Zugang zu einheimischem Saatgut zu gewährleisten.

Guanape ist eine einheimische Mais-Saat, die keine Pestizide benötigt und einen höheren Proteingehalt aufweist als importierte Saat. Obwohl nur 40 Kilogramm an Guanape-Samen im ganzen Land übrig waren, war die UPSA in der Lage, sie anzupflanzen und sie tat dies als Teil ihrer Bemühungen, einheimisches Saatgut zu erhalten.

Der Boden war durch den massiven Einsatz von Pestiziden zerstört worden. Als die MST das Land übernahm, brachte sie lange Zeit damit zu, den Boden mit Hilfe von Kompost beziehungsweise Wurmkompostierung wiederzubeleben. Anschließend entwickelten sie ihr eigenes natürliches Herbizid zur Bekämpfung von Seuchen, das aus Tabakblättern, Milch und Würmern gewonnen wird.

Wir waren überrascht über die scharfen Sicherheitsmaßnahmen vor Ort und die Präsenz von Bauern, die Nachtpatrouillen durchführen. Diese Maßnahmen wurden ergriffen, nachdem die Farm Ziel von Guarimberos (gewalttätigen rechtsgerichteten Demonstranten) während der jüngsten oppositionellen Proteste wurde, die das Land zwischen April und Juli erschütterte.

Landwirtschaftliche Kommune

Während unseres Aufenthalts in Lara besuchten wir die 1.000-Hektar-Farm, auf der sich das Kommunale Unternehmen der sozialen Produktion (EPSDC) Argimiro Gabaldon befindet.

Wie sein Name sagt, wird das EPSDC direkt von der lokalen Kommune1 El Maizal betrieben. Sie vereint 22 Kommunale Räte, welche 80.000 Einwohner oder 3.500 Familien auf beiden Seiten der Grenze zwischen Lara und Portuguesa abdecken.

Für die Bolivarische Revolution sind die Kommunen die nächste Stufe über den Kommunalen Räten im neuen Kommunalen Staat, der von der Basis her aufgebaut ist.

Mitglieder der Kommune erklärten uns, dass es für die Gemeinden relativ einfach war, das Land in Besitz zu nehmen. Der ehemalige Eigentümer, ein Milliardär, lebte in Miami, kam zweimal im Jahr mit dem Helikopter und behandelte die Arbeiter wie Sklaven.

Mit dem Gesetz von Chávez von 2001 im Rücken übernahmen die Gemeinden das Land. Chávez lud den ehemaligen Eigentümer 2005 zu Entschädigungsverhandlungen bezüglich des Grundstücks ein. Dies unter der Bedingung, dass er persönlich auf der Farm erscheint. Er tauchte nicht auf und bestand stattdessen weiter darauf, sein Land zurückzubekommen. Schließlich bekamen die Kommunalen Räte das verbriefte Recht, das Grundstück zu besetzen und zusammen mit den ehemaligen Arbeitern verwandelten sie es in eine produktive Landwirtschaft.

Heute bauen sie schwarze Bohnen, Mais, Gemüse und Kaffee an. Sie haben auch 100 Kühe, die zweimal am Tag von Hand gemolken werden. Ein Teil der Milch wird zu Käse verarbeitet.

Die Arbeiter werden vom Verkaufserlös der Produkte bezahlt. Ihr Lohn liegt über dem Mindestlohn und sie erhalten Essensmarken und kostenlose Gesundheitsversorgung. Die Arbeiter haben auch garantierten Wohnraum.

Die überschüssigen Gewinne gehen zurück an die Gemeinschaft. Die Kommune hat sie verwendet, um drei Sekundarschulen, eine Grundschule und eine Klinik zu bauen. Auch wurden 85 Häuser gebaut und viele Familien mit Strom versorgt.

Arbeitslose Frauen wurden für den Verkauf von Milchprodukten und Gemüse engagiert. Sie bringen die Produkte zum Markt und verkaufen sie direkt an die lokale Gemeinde, anstatt über private Händler oder den Staat. Der Mais muss allerdings an den Staat verkauft werden, da dieser fordert, dass alle vom Staat finanzierten Produkte vom Staat selbst vertrieben werden.

Arbeiter des EPSDC erklärten, dass sie nächstes Jahr den Staat nicht um Gelder bitten und lokal produziertes Saatgut verwenden werden. Sie sagten, dass sie eigenständig sein wollen in Dingen wie Einsatz und Pflanzung von einheimischem Getreide, um die Saat wiederzugewinnen, anstatt auf gentechnisch veränderte Samen zu setzen, die unfruchtbar sind.

Die Kommune von El Maizal betreibt auch das EPSDC Camilo Cienfuegos, das Gas billig an Gemeinden in Lara und Portuguesa liefert. Sie bilden 13 junge Leute im Wechseln und Auffüllen der Gasflaschen aus.

Staatliche Bürokratie

Die Kommune hat auch die Verantwortung über einen örtlichen Gemüsegarten übernommen. Eine Gruppe kubanischer Agrarökologen hatte ihn vor sieben Jahren angelegt, dazu gehören auch mehrere Gewächshäusern. Als er aber vom Staat übernommen wurde, verwahrloste der Garten. Die Kommune entschied vor drei Jahren, ihn zu übernehmen. Sie haben jetzt 15 Arbeiter, die die Gewächshäuser wieder aufbauen und sich um Saatgut und Ernten von Gurken, Koriander, Zwiebeln, Bananen, Kochbananen, schwarzen Bohnen u.a. kümmern.

Sie erzählten uns, dass sie planen, im September 300 junge Leute im Rahmen eines gemeinsamen Programms mit der Landarbeiter-Universität zu Gärtnern auszubilden. Außerdem planen sie die Produktion von Futter für Mastschweine und die Zucht von Fischen.

Wir besuchten auch die Schweinefarm Porcinos de Alba in der Gemeinde Simon Planas mit ihren 25 Mitarbeitern, darunter vier Frauen. Dort gibt es 1.000 Schweine. Auch hier hatten wieder kubanische Agrarökologen den Leuten die Schweinehaltung gezeigt, wie man Samen gewinnt und die Sauen von Hand besamt.

Als sie einmal zum Laufen kam, wurde die Schweinefarm dem Staat übergeben. Sie funktionierte sieben Jahre lang weiterhin gut, wurde aber Anfang dieses Jahres von den Verwaltungsmitarbeitern verlassen. Drei Monate bekamen die Schweine kein Futter. Stattdessen mussten die Arbeiter die Schweine mit aufgeklaubten Mangos füttern – es war glücklicherweise Mangosaison – und schafften es, die Schweine am Leben zu halten. Die Kommune El Maizal übernahm die Farm dann, reparierte die LKW und schickte Mais als Schweinefutter, was beweist, dass die Kontrolle durch die örtlichen Gruppen die einzige Lösung ist.

Organisierung der Frauen

Während unseres Aufenthalts in Lara kamen wir mit dem Frauenkomitee der Kommune von Lomas de Leon und Aktivistinnen der Bewegung Frauen für das Leben im Verwaltungsbezirk Iribarren zusammen.

Die Frauen, von denen viele häusliche Gewalt erlitten hatten, bildeten eine Gruppe, um sich speziell mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Wenn sie einen Verdacht hatten, dass eine Frau von ihrem Partner misshandelt wurde, ging eine von ihnen zu ihr, wenn sie allein war, um das Thema behutsam anzusprechen, da die meisten Frauen zu beschämt sind, um darüber zu reden.

Sie arbeiteten zudem daran, Frauen durch Projekte wie den Verkauf von Gläsern mit Tomatensoße, dem Verkauf von Seifen, Süßigkeiten und Reinigungsmitteln zu finanzieller Unabhängigkeit zu verhelfen .

Unsere Delegation konnte auch  touristisch etwas erleben und sah die großartige "Blume von Venezuela" ihre Blätter öffnen, ein Pavillon des venezolanischen Architekten Fruto Vivas. Der ehemalige Guerilla-Kämpfer gewann für dieses Werk einen Preis bei der Weltausstellung im Jahr 2000 in Hannover, wo sie viele Jahre verblieb.

Chávez kämpfte darum, sie zurück zu bekommen und argumentierte, dass die Venezolaner das Recht haben sollten, in den Genuss dieses nationalen Erbes zu kommen. Die Skulptur wurde vom Büro des Gouverneurs bis 2014 instand gehalten. Allerdings nutzte der oppositionelle Gouverneur von Lara, Henri Falcón, sie nur für private Partys.

Die Volksbewegungen kämpften zusammen mit Vivas darum, dieses Gebäude zu nationalisieren. Es gehört jetzt zum Tourismusministerium und jeder kann es kostenlos betreten und seine Freizeiteinrichtungen nutzen, auch ein öffentliches Radio ist dort untergebracht.

Jeden Abend gab es eine kulturelle Veranstaltung. An einem der Abende wurde traditionelle Musik von Lara gespielt, die "Golpe Larense" genannt wird.

In einer Diskussion mit einer Gruppe junger Menschen, sagten sie uns, dass sie sehr unzufrieden sind mit den aktuell sehr hohen Lebensmittelpreisen und den niedrigen Löhnen und sich wünschen würden, dass die Situation wieder so wäre wie unter der Regierung von Chávez.

Wir genossen den lokal gebrannten Cocuy, einen sehr starken Schnaps aus der Agave, der traditionell in den Staaten Lara und Falcon getrunken wird. Es war illegal, den Cocuy als unabhängiger Produzent herzustellen, und jeder, der erwischt wurde, hatte strenge Strafen zu erwarten. Chávez legalisierte jedoch das Schnapsbrennen und erklärte Cocuy zum Kulturerbe.

Wir beendeten unseren letzten gemeinsamen Abend tanzend und singend, alles mit Hilfe einer großen Menge Cocuy.

Die Medizinerin und Aktivistin Coral Wynter ist Mitglied des australisch-venezolanischen Solidaritätsnetzwerkes und hat mehrere Jahre in Venezuela gelebt.

Der Beitrag erschien am 5. Oktober 2017 bei Green Left Weekly 


Die Kommunen sind kaum noch Teil des offiziellen Diskurses der Regierung. Ebenso wenig zwei zentrale Einrichtungen, die vor einigen Jahren geschaffen wurden: Der Präsidialrat für die Kommunale Volksregierung und das Nationale Kommunale Parlament. Was für Einrichtungen sind das, wie ist deren Situation? Warum werden sie nicht einberufen und wie wird sich die verfassunggebende Versammlung dazu äußern? Hierzu ein Interview mit Jennifer Castillo, Kommunardin und Aktivistin der "Revolutionären Strömung Bolívar und Zamora"2 im Bundesstaat Táchira.

Was sind der "Präsidialrat für die Kommunale Volksregierung" und das "Nationale Kommunale Parlament"?

Der Präsidialrat ist die Stimme der Kommunen in den Bundesstaaten, die Struktur, die die Vision einer kommunalen Wirtschaft in jedem geografischen Gebiet vorantreibt, verwirklicht, plant, kontrolliert und kommuniziert. Präsidialrat und Nationales Kommunales Parlament sind nicht zwei unterschiedliche Dinge, sondern die Einheit der großen Kommune, der Selbstregierung. Diese Einrichtungen müssen auf Augenhöhe mit den Ministerien sein. Der Präsidialrat sollte mit den Ministern zusammentreffen, um die Regierungspläne zu gestalten und das ist nicht geschehen. Es gab zwei Ansätze, aber dann keinen Fortschritt.

Diese Strukturen haben für uns dennoch großen Nutzen. Zum einen das Gefühl von Kameradschaft unter den Kommunarden. Dann das, was eine Kommune für eine andere tun kann, etwa Austausch von Wissen und Gütern sowie Solidarwirtschaft. Das kommunale Parlament ist die treibende Kraft in den Debatten mit der Basis in offenen Versammlungen, es macht die Regeln.

In gleicher Weise schaffen wir die Regeln für das Funktionieren deines großen kommunalen Betriebes. Diese bringen wir in alle Bundesstaaten, in alle Kommunen und Kommunalen Räte, wo sie debattiert werden, bis wir ein Dokument haben, das die Normen beispielsweise für das große kommunale Transportsystem vorgibt.

Wie sehen Sie die gegenwärtige Situation dieser Einrichtungen? Warum erscheinen sie kaum in der Öffentlichkeit?

Gegenwärtig herrscht große Enttäuschung, es gibt nicht die gleiche Unterstützung seitens der Regierung oder die gleiche Begeisterung wie 2014, als wir mit den Präsidialräten anfingen. Es gibt viele Projekte, aber sie führen zu nichts. Die nationale Regierung sollte sich einmal im Monat mit uns treffen, aber das wurde vergessen. Außerdem wurden Parallelstrukturen zum Präsidialrat geschaffen, wie der Vaterlandskongress (Congreso de la Patria). Aber wo bleiben die Kommunen? Denn die Kommunen sind der fundamentale Kern, dort sind alle Kommunalen Räte und alle Sektoren, die in einer Kommune leben: Kleinbauern, Arbeiter, alle Geschlechter und Gendergruppen, sie alle sind in den Kommune präsent. Derzeit ist alles sichtbar außer den Kommunen.

Sie halten uns aufgrund von Machtinteressen aus der Öffentlichkeit heraus. Wir meinen, dass es keine Parallelstrukturen zu den Kommunen geben sollte, denn sie haben alles, um die Probleme der Gemeinschaft zu lösen. Ihnen wurde allerdings seitens der staatlichen Institutionen nicht genügend Anerkennung zuteil. Wenn wir diesem Kampf dennoch verbunden bleiben, dann wegen unserer gegenseitigen Wertschätzung als Kommunarden in unseren eigenen Gebieten, wir brauchen keine institutionelle Anerkennung.

Die Diskussionsagenda des Chavismus mit all seinen Strukturen sollte näher an der Basis sein und zuhören: dort sind die Kommunen, obwohl sie es auf lokaler Ebene unglaublich schwer haben wegen des Mangels an staatlicher Unterstützung.

Das Nationale Kommunale Parlament seinerseits ist viel stärker eingesetzt worden. Es ist in Netzwerken organisiert, die durch neun Bundesstaaten gereist sind und eine ständige Diskussion aufrechterhalten haben. Es hat Unterschriften gegen die Einmischung der USA in die inneren Angelegenheiten des Landes gesammelt. Wir waren beim Außenministerium zur Unterstützung unseres Landes, wir waren bei Demonstrationen.

Welche Herausforderungen sehen Sie für die Kommunen-Bewegung im Rahmen der verfassunggebenden Versammlung? Was sollte in der neuen Verfassung enthalten sein?

Eine der grundlegenden Herausforderungen wird sein, die Umstrukturierung der Kommune-Bewegung durch unseren landesweiten Einsatz zur Umgestaltung von Kommunen und kommunalen Räten zu bewältigen, und ihnen bei ihren Entwicklungsplänen zu helfen sowie sie in ihren Kämpfen zu begleiten.

Die Nationale Verfassunggebende Versammlung (Asamblea Nacional Constituyente, ANC) muss dem Volk dienen, indem sie die sechste Macht errichtet, die Macht des Volkes und insbesondere die kommunale Macht. Die Kommunen-Bewegung hat diskutiert, was in der Verfassung stehen sollte, und eines der Kapitel muss die Verantwortlichkeiten, Rechte und Aufgaben der Kommunalen Räte und Kommunen festschreiben, so dass jede Einrichtung die Macht hat zu handeln. Außerdem haben wir vorgeschlagen, den Kommunen einen gewissen Prozentsatz des Bruttoinlandsproduktes für die Produktion in ihren Territorien zuzuteilen, so dass sie mit der Zeit selbsttragend werden.

Wir glauben auch, dass die Fähigkeit jeder Organisation, ihr Territorium zu verteidigen, gestärkt werden sollte. Hier sprechen wir von den Bolivarischen Kommunalen Milizen und ergreifen vorbeugende Maßnahmen, denn die Milizen werden uns verteidigen, wenn wir es brauchen. Ebenso Sport, Erholung, Bildung, Kultur und Umweltschutz. Die Kommune soll die Flüsse schützen und allgemein die Natur in ihrem Gebiet.

All dies sind für uns in der Kommunen-Bewegung die Aufgaben und das sollte durch die ANC in der neuen Verfassung verankert werden. Die 24 Delegierten der Kommunen sind aufgefordert, diese Vorschläge, die aus dem Herzen der Kommunen-Bewegung kommen, einzubringen.

Das Interview erschien am 6. Oktober 2017 bei Venezuelanalysis

  • 1. Die Kommunen in Venezuela sind Zusammenschlüsse mehrerer Kommunaler Räte (Consejos Comunales) auf lokaler Ebene. Gewählte Nachbarschaftsvertreter sind zur Planung und Haushaltsgestaltung in lokalpolitischen Angelegenheiten berechtigt. Diese Selbstverwaltung soll die Grundlage für den Kommunalen Staat bilden. Ziel der chavistischen Bewegung ist dabei die Selbstregierung des Volkes und die Überwindung des bürgerlichen Staates. Der verstorbene frühere Präsident Hugo Chávez bezeichnete sie als die "Zellen" eines neuen sozialistischen Staates und ihren Aufbau als wesentliches Element des bolivarischen Prozesses. In den vergangenen zehn Jahren wurden mindestens 46.000 Kommunale Räte gebildet, im Januar 2017 existierten 1.700 Kommunen
  • 2. Die Revolutionäre Strömung Bolívar und Zamora (CRBZ) ist die größte landesweite Basisorganisation in Venezuela. Zu ihr gehören unter anderen die größte Bauernorganisation des Landes, Nationale Bauernfront Ezequiel Zamora, die Nationale Kommunale Front Simón Bolívar, die Bewegung Arbeitermacht, das Zentrum für Bildung und soziale Studien Simón Rodriguez sowie zahlreiche Kommunen, Kommunale Städte und Kommunale Räte