Venezuela erhält Auszeichnung für Bekämpfung des Hungers

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Venezuelas Vizepräsident Jorge Arreaza (rechts) nimmt die Auszeichnung von FAO-Direktor Graziano Da Silva entgegen
Venezuelas Vizepräsident Jorge Arreaza (rechts) nimmt die Auszeichnung von FAO-Direktor Graziano Da Silva entgegen

Caracas/Rom. Venezuela ist von der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) erneut für seinen erfolgreichen Kampf gegen die Unterernährung ausgezeichnet worden. Das südamerikanische Land hat während des letzten Jahrzehnts 142 Milliarden US-Dollar in Ernährungsprogramme investiert und damit die Unterernährung im Vergleich zu 1990 um über 79 Prozent gesenkt. Somit hat Venezuela das UN-Milleniumsziel der Halbierung der Zahl der unterernährten Menschen bei weitem übertroffen. Auch die Mangelernährung bei Kindern wurde in dem Zeitraum um 57 Prozent reduziert und betrifft noch 3,3 Prozent der Kinder.

Venezuelas Vizepräsident Jorge Arreaza nahm dafür in Rom eine Auszeichnung von FAO-Direktor Graziano Da Silva entgegen. In seiner Ansprache zog Arreaza Vergleiche zur Vergangenheit seines Landes. "Heute nehmen 95,4 Prozent der Venezolaner drei Mahlzeiten pro Tag zu sich, während um 1990 einer von fünf Venezolanern seinen elementaren Tagesbedarf an Nahrungsmitteln nicht decken konnte", sagte Arreaza.

Der Reformprozess der Bolivarischen Revolution, der 1998 mit der Wahl Hugo Chávez' zum Präsidenten begann, habe durch gezielte Investitionen in die Ernährungssicherheit die durchschnittlich aufgenommene Nahrung von 2.140 Kilokalorien pro Person und Tag auf 2.720 Kilokalorien gesteigert, so der Vizepräsident.

Venezuela ist bereits mehrfach von den Vereinten Nationen für seine ernährungspolitischen Fortschritte gelobt worden. Im Jahr 2012 erhielt die Regierung des damaligen Präsidenten Hugo Chávez erstmals eine Auszeichnung für die Reduzierung des Hungers und der extremen Armut um über 50 Prozent. Im Juni 2013 folgte eine weitere offizielle Anerkennung für die Senkung des Anteils der mangelhaft ernährten Personen von vormals 13,5 auf 5 Prozent.

Gleichzeitig mit der Ehrung Venezuelas durch die FAO hat die der Opposition nahestehende venezolanische Nichtregierungsorganisation Provea ihren jährlichen Bericht vorgelegt, in dem sie eigene Zahlen zu den wichtigsten sozialen Indikatoren veröffentlicht. Darin verweist die Organisation auf einen Anstieg der Armut im Jahr 2014, der auf eine hohe Inflationsrate, Knappheit bei gewissen Konsumgütern, stagnierende Beschäftigungszahlen und die angebliche Verschlechterung der medizinischen Dienstleistungen zurückzuführen sei.