Hintergrund & Analyse (Lateinamerika, Politik)

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Ursula von der Leyen: "Europa ist zurück in Lateinamerika"

Der Geruch nach Unilateralismus der EU in Lateinamerika verärgert die Region und gefährdet die "Rückeroberung"
Mit Sätzen wie "Europa ist zurück Lateinamerika" und "Ein Neuanfang für alte Freunde" besuchte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Region mit dem klaren Ziel, die festgefahrenen Beziehungen wiederherzustellen, seit langem geschlossene Abkommen (mit dem Mercosur... weiter

Erfolglos: Erste Lateinamerika-Reise von Außenministerin Baerbock

Fortschritte im Einflussstreben bleiben aus. Brasilien erteilt ihr eine offene diplomatische Abfuhr
Mit einer kräftigen Abfuhr in Brasilien und ohne erkennbaren Erfolg in Kolumbien und Panama ist vergangene Woche die erste Lateinamerikareise von Außenministerin Annalena Baerbock zu Ende gegangen. Offiziell standen bei Baerbocks Reise die Klima- und die Energiepolitik im Mittelpunkt der... weiter

Ecuador zwischen Hoffnung, Gewalt und Verfassungskrise

Der Revolución Ciudadana werden gute Chancen bei den anstehenden Wahlen eingeräumt. Politische Rechte geschwächt
Am 17. Mai 2023 ist Ecuadors rechtsgerichteter Präsident Guillermo Lasso durch Auflösung des Parlaments buchstäblich im letzten Moment der eigenen Amtsenthebung durch eben jenes Parlament entgangen. Konsequenz des von ihm verfügten Mechanismus der Muerte Cruzada ist, dass neben dem Parlament auch... weiter

Brasilien: Verändert die Sozialpolitik die Denkweise der Menschen?

Frei Betto: Eine Hauptaufgabe der PT-Regierung ist die Bildung der Bevölkerung, um kritisches Bewusstsein zu schaffen
Meine Antwort auf diese Frage lautet Nein. In den 70 Jahren des Bestehens der Sowjetunion haben die Menschen Rechte erhalten, die im Westen immer noch nicht errungen worden sind. Männer und Frauen verrichteten die gleichen Tätigkeiten und erhielten den gleichen Lohn. In den 1920er Jahren... weiter

"Casa de la memoria": Erinnerungsarbeit in Guatemala

Das "Haus der Erinnerung" in Guatemala-Stadt gibt denen eine Stimme, die in der offiziellen Geschichtsschreibung nicht zu Wort kommen
Seit wann gibt es das Casa de la Memoria und was war der Grund für die Eröffnung? Die Ausstellung existiert seit 2014. Allerdings war sie damals noch an einem anderen Ort. Das Casa de la Memoria ist Teil der Arbeit von CALDH (Centro para la Acción Legal en Derechos Humanos) –... weiter

Die neuen Rechten in Lateinamerika

De neuen lateinamerikanischen Rechten sind vor allem wirtschaftlich orientiert und neoliberal, auch wenn einige von ihnen die Globalisierung mit Worten "verurteilen"
Im alltäglichen Sprachgebrauch, aber auch in akademischen Studien, werden die Begriffe "rechts" und "links" (mit ihren Nuancen von Mitte, ultra, radikal, neu, post oder anderen) verwendet, um die politische Neigung für oder gegen bestimmte Personen, Parteien oder soziale Klassen zu charakterisieren... weiter

Brasilien: Rolle vorwärts

Die ersten 100 Tage sind vorbei: Was hat die Regierung Lula bisher erreicht?
Am 10. April war die Regierung des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva genau 100 Tage im Amt. Soziale Bewegungen und Expert:innen bewerten die Zusammensetzung des Kabinetts sowie die bisherigen Maßnahmen und Dekrete positiv. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts... weiter

Grüner Wasserstoff, die neue falsche Lösung

Die in vielen Ländern propagierten Strategien des "Grünen Wasserstoffs" verstetigen einen kolonialen Umgang mit dem Territorium
Im Jahr 2022 haben wir die Studie "Navigieren durch den Kollaps: Ein Leitfaden zu den falschen Lösungen für die Klimakrise" veröffentlicht. In diesem Dokument zeigen wir die falschen Lösungen als ein Bündel von Diskursen, Technologien, Finanzinstrumenten, regulatorischen Maßnahmen und... weiter

"Camp der Hoffnung" in Brasilien: Indigene besetzen die Hauptstadt

Indigene versichern Präsident Lula "kritische Unterstützung". Kampf um Demarkierung geht weiter. Gespräch mit Apib-Koordinator Dinamam Tuxá
Seit 19 Jahren treffen sich Indigene aus ganz Brasilien in ihrem Aktionsmonat, dem sogenannten "Indigenen April", einige Tage lang in der Hauptstadt Brasília. Was mit wenigen Hundert Teilnehmer:innen begann, ist mittlerweile zur weltweit größten Versammlung von Indigenen geworden. Auch in diesem... weiter

Ist die Entdollarisierung Lateinamerikas möglich?

Unter rechten Regierungen würde der Ausstieg aus der Dollarisierung auf Kosten der Mehrheit der Bevölkerung erfolgen
Das Ende des Zweiten Weltkriegs war ein hoffnungsvoller Moment für die Menschheit. Die Organisation der Vereinten Nationen, die kurz zuvor (am 25. April 1945) als Ersatz für den Völkerbund (1919) gegründet worden war, verabschiedete am 25. Juni die UN-Charta, die zunächst von 51 Ländern... weiter

Lektionen aus Paraguay

Wieder einmal ist die Strategie gescheitert, auf Bündnisse mit konservativen Kräften zu setzen und gemäßigte, versöhnliche Positionen einzunehmen
Niemand hatte eine so große Niederlage vorausgesagt. Nicht nur die Umfragen ‒ die ein technisches Unentschieden vorhersagten ‒ lagen völlig daneben, sondern auch die meisten Analysen und Vorhersagen der vielen Personen, mit denen wir in den Tagen vor den Wahlen in Asunción sprachen. Die... weiter

The West against the Rest (III)

Brasilianischer Experte wirft dem Westen "Arroganz" und Ignoranz gegenüber dem Globalen Süden vor. Dieser strebt eine Welt ohne westliche Dominanz an
"Europäische Spitzenpolitiker und Meinungsmacher" haben "nicht den Hauch einer Vorstellung ... von den Sichtweisen und Erwartungen der nicht-westlichen Welt": Zu diesem Urteil kommt ein brasilianischer Politikwissenschaftler und Ex-Berater von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nach dessen... weiter

Bolivien: Die "Geapolitik" des guten Lebens

Worum was geht es bei dem neuen Gedanken der Geapolitik aus Bolivien? Interview mit Vizepräsident David Choquehuanca
Was ist der grundlegende Unterschied zwischen Geopolitik und Geapolitik? Uns Bolivianern wurde während der letzten 500 Jahre eingebläut, dass wir im Zug der Kolonisierung unsere eigene Identität verloren haben und wir nun zum westlich-europäisch geprägten "lateinamerikanischen"... weiter

Wahlen in Paraguay: Nur ein von Washington inszenierter "Wandel"

Die Opposition ruft zu einer "nützlichen Stimmabgabe" für Alegre auf, um die Colorado-Partei zu besiegen. Ein Wandel, bei dem das Wesentliche gleich bleibt
Die Einmischung der USA in die inneren Angelegenheiten Paraguays gehört dort zum Alltag und wird sogar als normal angesehen. In der aktuellen Situation, in der man bereits in die Endphase des Wahlkampfes eingetreten ist, haben sich die beiden aussichtsreichen Kandidaten Santiago Peña von der... weiter

Surinam: "Chan" Santokhi in Not

Surinams Präsident sieht sich wiederkehrenden Straßenprotesten ausgesetzt
Surinams Präsident Chandrikapersad Chan Santokhi hatte bei seinem Amtsantritt vor drei Jahren vor, das schuldengeplagte Land zu stabilisieren. Das ist bei Weitem nicht gelungen, nicht zuletzt wegen der Pandemie. Steigende Lebenshaltungskosten bringen die Bewohner:innen in Aufruhr, zumal Santokhi... weiter