Hintergrund & Analyse

2019: Der Streik der Massen

Auf dass der Massenstreik, der uns bis zum Weihnachtsfest 2019 geführt hat, den Weg in ein wahrhaftig neues Jahr 2020 ebnet
Nur wenige Kolumbianer wussten, was die WiphalaFahne der Indigenen, seit 2009 in Bolivien der Nationalflagge gleichgestellt ist, aber seitdem die Putschpolizei sie von ihren Uniformen gerissen hat und die bolivianischen Faschisten sie in La Paz und anderen Städten verbrannt haben, ist sie zu einem... weiter

Kolumbien: "Transmenschen leiden unter einem Teufelskreis von Armut, Gewalt und Ausgrenzung"

Interview mit Matilda González Gil, kolumbianische Transaktivistin und Menschenrechtsanwältin
Durchschnittlich haben Transfrauen eine Lebenserwartung von 35 Jahren in Lateinamerika. Matilda González Gil ist eines der berühmtesten Gesichter der Trans-Bewegung in Kolumbien. Die Rechtsanwältin setzt sich seit Jahren für die kolumbianische Trans-Community ein und blickt in ihrer jungen Karriere... weiter

Brasilien: Die agrarökologische Bewegung kämpft für ein Leben ohne Agrargifte

Die Entwicklung in Südbrasilien hin zu mehr Unabhängigkeit und gesunder Ernährung ist gefährdet. Die Lage für Indigene, Landlose und Kleinbauern ist bedrohlich
Im Bundesstaat Paraná in Südbrasilien hat sich eine kleinbäuerliche, agrarökologische Landwirtschaft entwickelt, die Familien mit gesunden Nahrungsmitteln versorgt, ohne Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln. In dieser Region ist dies nicht einfach, denn wie auch in anderen Teilen... weiter

Ecuador und der IWF: "Die dunklen Schwalben werden wiederkehren"

Durch das Abkommen mit dem IWF ist das Land erneut in die Falle geraten, aus der es sich zuvor erfolgreich befreit hatte
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Zahlung von 4,2 Milliarden US-Dollar im Lauf der nächsten drei Jahre an die Regierung von Lenín Moreno im Rahmen des sogenannten Extended Fund Facility (EFF) bewilligt; anders als die traditionellen Stand-by-Kredite ist diese an weniger strukturelle... weiter

COP25: Was versteht man unter "Finanzialisierung" der Natur?

Gemeinschaftsgüter wie Wasser, Mineralien, Boden, Luft, biologische Vielfalt werden zu Finanzprodukten
"Finanzialisierung der Natur" ist ein neuer Begriff, der bedeutet, dass alles finanziell bestimmt wird, was nur wirtschaftlich und umweltsoziologisch sein sollte. Nicht alles, was ökonomisch ist, ist finanziell. Aber leider ist alles, was finanziell bestimmt ist, auch ökonomisch bestimmt. Wenn... weiter

Die heuchlerische Berichterstattung über die Proteste in Venezuela, Chile und Ecuador

Wenn es um Venezuela geht, gibt es keine Grenzen für die Heuchelei und Manipulationen großer bürgerlicher Medien
Anmerkung der Redaktion: Statt New York Times und US-Medien könnte man viele deutsche Zeitungen und andere Medien einsetzen. Die Analyse würde deckungsgleich sein Die Bilder von Millionen von Menschen auf den Straßen Chiles, die gegen die neoliberalen Maßnahmen der Regierung von Sebastián... weiter

Kolumbien: "Wir stehen vor der Herausforderung, den Aufstand der Bevölkerung zu organisieren"

Andrea Rincón Acevedo, soziale Aktivistin und Sprecherin von Ciudad en Movimiento, über die aktuelle Mobilisierung in Kolumbien
Seit dem 21. November besetzen tausende Personen Tag für Tag die Straßen und Plätze Kolumbiens. Es ist ein umfassender und massiver landesweiter Streik, der eine breite Palette von Forderungen enthält (wie die Ablehnung der Arbeits- und Rentenreformen oder die Empörung über die tagtäglichen Morde... weiter

Alexander von Humboldt, Venezuela und die Bolivarische Revolution

Humboldt, ein Freund Simón Bolívars, unterstützte dessen Unabhängigkeitskampf und prangerte die europäische "koloniale Barbarei" an
"Man kann die intelligente Gesetzgebung der neuen Republiken Spaniens, die seit ihrer Gründung ernsthaft mit der völligen Einstellung der Sklaverei beschäftigt sind, nicht genug loben. In dieser Hinsicht hat dieser riesige Teil der Erde einen immensen Vorteil gegenüber dem Süden der Vereinigten... weiter

Regierunspolitik in Ecuador: Zu den Gewinnern gehören die reichsten Sektoren

Interview mit dem Ökonom Andrés Arauz aus Ecuador über die Folgen der Politik von Präsident Moreno
Andrés Arauz ist ecuadorianischer Ökonom und Politiker der “Bürgerrevolution” (Revolución Ciudadana). Während der Regierungszeit Rafael Correas war er in verschiedenen wichtigen Positionen im Wirtschafts-und Finanzbereich tätig, wo er z.B. als Generaldirektor für Bankgeschäfte der ecuadorianischen... weiter

Chile: Sebastián Piñera, Posterboy des grünen Kapitalismus

Die Umweltagenda von Piñera ist eine Fallstudie für das Scheitern des "grünen Kapitalismus"
Die Oase steht in Flammen. In den letzten Wochen erlebte Chile die größten Proteste seit der Rückkehr zur Demokratie. Der erfolgreiche Milliardär, als der Präsident Sebastián Piñera der internationalen Gemeinschaft bislang erschien, ist abgestürzt, jeden Tag erreicht seine Regierung einen neuen... weiter

Bolivien: Der Hass auf den Indio

Die Putschisten gehen auf die Jagd nach Indios, die es gewagt haben, ihnen die Macht zu entreißen
Wie ein dichter nächtlicher Nebel durchdringt der Hass unbezähmbar die Viertel der traditionellen städtischen Mittelschichten Boliviens. Ihre Augen voller Zorn. Sie schreien nicht, sie spucken; sie fordern nicht, sie zwingen auf. In ihren Liedern geht es nicht um Hoffnung oder Brüderlichkeit,... weiter

Die OAS hat noch immer keine Beweise für Wahlbetrug in Bolivien vorgelegt

Zwei Beiträge zum Verlauf des Putsches in Bolivien und der Rolle der Organisation Amerikanischer Staaten
Kommentatoren in den Mainstream-Medien behaupten weiterhin, dass Evo Morales eine betrügerische Wahl in Bolivien durchgeführt hat, die zu seinem Rücktritt führte. Aber der "Rücktritt" war ein Putsch ‒ und es gibt immer noch keinen Beweis, dass es überhaupt einen Betrug bei dieser Wahl gegeben hat... weiter

Die Hölle und der Putschplan in Bolivien

Die Putschisten haben sich getäuscht und eine Reaktion ausgelöst, die sie in diesem Ausmaß nicht einkalkuliert hatten
"Du gehst und ich bleibe hier in dieser Hölle", sagte der Taxifahrer zu mir, als er mich am Flughafen von El Alto absetzte. Es ist keine Metapher: Der erste Tag des Putsches, der Montag, war apokalyptisch. Es gab Dutzende von Straßenblockaden aus Stacheldraht, Gruppen mit Stöcken in jeder Ecke,... weiter

Valparaíso, Chile: Chronik eines aufständischen Oktobers

Basisinitiativen haben ein Netzwerk der Solidarität geknüpft, das mit dem Individualismus und der Apathie gebrochen hat
Am 18. Oktober haben die Schüler, die in der ACES (Asamblea Coordinadora de Estudiantes Secundarias – Koordinierende Versammlung der Sekundarschüler) zusammengeschlossen sind, mit ihrer direkten Aktion gegen die erneute Erhöhung der Metro-Tarife die Schleusen eines aufständischen Flusses geöffnet.... weiter

Brasilien: "Die Mentalität der Sklavenhalter kehrt zurück"

Die Gewerkschafterin Carmen Foro über den zunehmenden Widerstand gegen die aggressive Politik von Präsident Bolsonaro
Die Brände im Amazonas haben im August die weltweite Aufmerksamkeit auf Brasilien gelenkt. Inzwischen ist das Thema in den Medien nicht mehr präsent – sind die Brände entschärft oder ist schlicht die Aufmerksamkeit gesunken? Das Problem der Brände ist trotz nachlassender... weiter